Kürzlich überredeten mich Arbeitskollegen zu einem Abstecher zum Lagerverkauf von Karstadt in Heimstetten bei München.
Eigentlich mag ich Lagerverkäufe nicht besonders – viel Ramsch, eine gruselige Atmosphäre und man kauft meist sinnlose Dinge, um überhaupt etwas mitzunehmen – doch ich ging trotzdem mit.
Und tatsächlich: Es gab wirklich fast nur Ramsch, das Outlet erinnerte an die »Einkaufsoasen« der ehemaligen DDR, und da ich nicht mit leeren Händen wegfahren wolle, entschied ich mich für zwei CDs und eine Packung Gummibärchen. Doch Lagerverkäufe liegen im Trend – zumindest bei den großen Etailern.
Die Online-Händler versuchen derzeit, ihre Kundschaft über alle Kanäle zu bedienen. Und dazu zählen auch stationäre Angebote. Die Palette reicht hier vom Lagerverkauf bis zum klassischen Flächenmarkt, den beispielsweise Martin Wild, Geschäftsführer von Home of Hardware, aufbaut. Doch ob diese Tendenz gleich einen neuen Trend zur Offline- Welt und dem stationären Handel bedeutet, wie dies einige Experten interpretieren, bleibt fraglich. Schließlich verfügen die meisten Etailer bereits über ein Lager, also liegt es nahe, für Abverkäufe auch einen Verkaufsraum für Endkunden vorzuschalten. Mein Kollege Matthias Hell hat sich bei den Etailern umgehört und sich mit ihnen über die Strategie für den stationären Handel unterhalten. Unseren Hintergrundbericht finden Sie auf Seite 24.
Und wenn das Beispiel Schule macht, finde ich mich vielleicht mit meinen Kollegen bald in einem IT-Flächenmarkt eines Online-Händlers wieder. Und kaufe dann eine Packung DVD-Rohlinge und einen USB-Stick.
Mit den besten Grüßen,
Markus Reuter