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Und täglich grüßt das Murmeltier

Das erste Mal besuchte ich die IFA im Jahr 1999. Damals stand die Messe unter dem Motto »Digitale Evolution«.

Autor:Markus Reuter • 28.7.2006 • ca. 1:05 Min

Produkte wie beispielsweise Plasma-Flachbildschirme, Digitalkameras und Handys mit Internet-Zugang sollten für das Zusammenwachsen von Unterhaltungselektronik, Telekommunikation und Informationstechnologie stehen.

Sieben Jahre später könnte das Motto das gleiche sein: Wieder wird die Konvergenz von IT, TK und UE im Mittelpunkt stehen. Und selbst die oben genannten Produktgruppen werden an zahlreichen Ausstellerständen zu finden sein. Ein Zeichen, wie langlebig Trends doch sein können. Doch diese Wiederholung wird nicht der Grund dafür sein, dass der IT-Handel der IFA die kalte Schulter zeigt. Nach einer Studie unserer Marktforschungsabteilung planen nur sechs Prozent der von uns befragten Händler die Reise nach Berlin. 80 Prozent wollen auf gar keinen Fall zur IFA, der Rest ist unschlüssig.

Woran liegt das Desinteresse des IT-Fachhandels? Ausschlaggebend dürfte sein, dass die viel beschworene Konvergenz eben doch (noch) nicht statt gefunden hat. Privatkunden haben sich keinen Systemintegrator ins Haus geholt, der das Heim drahtlos über einen Media Center PC vernetzt. Das musste nicht nur Broadliner Tech Data erfahren, der seine Konvergenzabteilung wieder in die Peripherie-Unit integriert hat. Letztlich handelt es sich beim Geschäft mit der digitalen Unterhaltungselektronik zum Großteil um den Abverkauf einzelner Produkte – eben Plasma-TVs, Digitalkameras oder MP3-Player.

Ich werde trotzdem in diesem Jahr wieder zur IFA fahren. Und nicht, weil ich für die Nachberichterstattung meinen alten Artikel aus dem Jahr 1999 hervorkramen kann. Vielmehr ist die IFA, genau wie die Cebit, ein Ort für Kontakte und Geschäfte. Schließlich erwarten die IFAVeranstalter Bestellungen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro.

Mit den besten Grüßen,

Markus Reuter