Unternehmen noch nicht »Vista ready«
Eine Studie des kanadischen IT-Dienstleisters Softchoice hat ergeben, dass für viele Unternehmen die Einführung von Windows Vista nicht nur eine Frage des Willens ist, sondern dass oftmals auch die entsprechenden Hardware-Voraussetzungen fehlen.
Der kanadische IT-Dienstleister Softchoice hat für eine Studie zur Einführung des neuen Microsoft- Betriebssystems Windows Vista 472 nordamerikanische Unternehmen mit insgesamt 112.113 Computern befragt. Das Ergebnis: Rund die Hälfte der Business- PCs ist nicht Vista-fähig; orientiert man sich an Microsofts »premium«-Vista-Voraussetzungen, fallen sogar 94 Prozent aller Rechner durch das Raster. Ein Befund, der sich zu großen Teilen so auch auf die Situation in Deutschland übertragen lassen dürfte.
Nach Angaben der Studie ist davon auszugehen, dass Computer, die mehr als zwei Jahre alt sind, nicht Vista-tauglich sind. Mehr als 51 Prozent der untersuchten Rechner fielen aber in diese Alterskategorie, die durchschnittliche Lebensdauer eines PCs wurde sogar mit zwischen 48 und 60 Monaten beziffert. »Es geht nicht nur um die Frage, ob Unternehmen Vista einführen wollen«, erklärt Softchoice-Berater Dean Williams, »sondern vielmehr darum, ob sie dazu überhaupt in der Lage sind. Und hier ist die Antwort in vielen Fällen negativ.« Auch wenn Firmen mit der Vista-Migration ohnehin erst einmal zwei bis drei Jahre warten wollten, sei damit noch nicht garantiert, dass dann auch die entsprechenden Hardware-Voraussetzungen bereitstünden.
Zu den Mindestvoraussetzungen für Windows Vista gehören ein 800 MHz-Prozessor, 512 Megabyte RAM und eine DirectX 9- fähige Grafikkarte. Um sich zu der Kategorie »Vista Premium Ready « zählen zu können, benötigt es sogar einen 1 GHz-Prozessor, 1 Gigabyte RAM und eine DirectX 9-fähige Grafikkarte mit Pixelshader v2.0 sowie WDDM Treiber- Unterstützung. Den deutlichen Unterschied zu Windows XP zeigt ein Blick auf die CPU-Mindestanforderungen, hier gibt es mit Vista einen Sprung um 243 Prozent.
Firmen müssen PCs nachrüsten
Wie die Softchoice-Studie berichtet, würde im Falle einer Vista-Migration bei zwölf Prozent der untersuchten Computer ein Prozessor- Upgrade nötig. Einen größeren Arbeitsspeicher benötigten 41 Prozent und eine neue Grafikkarte müsste sogar bei 77 Prozent der PCs nachgerüstet werden. Da mag es kaum verwundern, dass es die befragten Unternehmen mit dem Umstieg auf das neue Windows nicht besonders eilig haben. So wollen 33 Prozent ein Jahr und 27 Prozent sogar zwei Jahre mit der Migration abwarten. Dass sich auch dann nicht alle Probleme von selbst lösen, zeigt eine andere Zahl: Zwar existiert bei 54 Prozent der in der Studie vertretenen Firmen ein offizielles Höchstalter für PCs, doch gaben gleichzeitig 44 Prozent an, mit ihrer Hardware bereits über diesem Limit zu liegen.