Retourenquote
Verbraucherzentrale verklagt Amazon
Die Verbraucherzentrale NRW will es Amazon rechtlich erschweren, Kundenkonten wegen zu vielen Rücksendungen ohne Vorwarnung zu sperren.
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat eine Klage gegen Amazon angekündigt. Sie will erreichen, dass der Etail-Riese Kunden mit einer zu hohen Rücksendungsquote künftig nicht mehr ohne Vorwarnung aussortieren kann, indem ihre Konten gesperrt werden. Die Verbraucherzentrale hatte im vergangenen Jahr bereits versucht Amazon mittels einer entsprechenden Rüge zum Einlenken zu bringen, allerdings ohne Erfolg. Zwar sei es grundsätzlich rechtens, dass Amazon selbst entscheide, mit welchen Kunden man Geschäfte machen will, so die Verbraucherzentrale. »Jeder Händler kann grundsätzlich ohne Angabe von Gründen entscheiden, mit wem er Geschäfte macht«, sagt Iwona Husemann, Juristin bei der Verbraucherzentrale NRW.
Unter Einhaltung der gesetzlichen Widerrufsfrist für bereits gelieferte Waren kann jeder Shop frei entscheiden, ob er Kunden von weiteren Käufen ausschließt. Auch andere Onlinehändler sperren gelegentlich einzelne Kunden aus, die durch eine zu hohe Rücksendequote auffallen. Während diese allerdings klare Regeln für Rücksendequoten hätten und die Betroffenen zunächst verwarnen würden, sei die Praxis bei Amazon schlichtweg »kundenfeindlich«. Dennoch geriere sich das Unternehmen gleichzeitig als kundennah und biete beispielsweise zu Weihnachten eine auf 60 Tage verlängertes Rückgaberecht.
--- forum[x] ---Normalerweise rechnet man im Onlinehandel mit einer Rücksendequote von 10 bis 15 Prozent. Einige Kunden bringen es laut einer aktuellen Umfrage der Verbraucherzentrale unter Onlinehändlern allerdings sogar bis auf 80 Prozent. Damit entstehen den Händlern enorme Kosten für die Rücksendungen und teilweise auch für nicht mehr als neu verkäufliche Ware.
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