Geschenkezeit ist Streikzeit bei Amazon. Dieser Umstand ist im Tarifkonflikt zwischen Verdi und dem Online-Händler zur Regel geworden. Auch Ostern bildet da keine Ausnahme.
Erneut treten die Amazon-Beschäftigen für einen besseren Tarifvertrag in den Ausstand. Seit zwei Jahren will die Gewerkschaft Verdi zusammen mit den Angestellten einen Tarifvertrag nach Bedingungen des Einzelhandels durchsetzen – Amazon dagegen mauert. Nach weitreichenden Protesten im Weihnachtsgeschäft, die allerdings keine merklichen Auswirkungen auf die Lieferfähigkeit des Online-Händlers hatten, wird nun auch zur Osterzeit gestreikt. Insgesamt wurde und wird über das Ostergeschäft an fünf der insgesamt acht deutschen Amazon-Standorte für bessere Bezahlung protestiert. Neben Graben bei Augsburg sind auch Bad Hersfeld, Koblenz, Rheinberg und Werne sowie Leipzig von den Arbeitsniederlegungen betroffen.
Allerdings zeigt sich Amazon von der Oster-Attacke der Gewerkschaft wenig beeindruckt, sichert seinen Kunden aber eine Lieferung pünktlich zum Osterfest nur zu, wenn die Bestellung bis einschließlich Dienstag eingeht. Das ist zumindest ein kleines Zeichen, dass die Streiks der Gewerkschaft Auswirkungen auf die internen Geschäftsabläufe haben. Auch bei Amazons Videodienst »Prime Instant Video« könnte der Streik Probleme verursachen. Seit Dienstag, sechs Uhr sind die 80 Angestellten von Amazons Leihservice ebenfalls zum Streik aufgerufen. Vor allem der Versand von DVDs an Amazon-Kunde könnte unter dem neuen Arbeitskampf leiden.