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Sachverständige warnen vor »Skimming«

Verfügbare Störmodule werden nicht genutzt

Autor:Lars Bube • 20.4.2010 • ca. 0:50 Min

Die Kriminellen bringen über dem originalen Tastenfeld (oben) eine weitere Tastatur an, die für sie die PIN mitschreibt. (Bilder: LKA Bayern)
Die Kriminellen bringen über dem originalen Tastenfeld (oben) eine weitere Tastatur an, die für sie die PIN mitschreibt. (Bilder: LKA Bayern)

Die EDV-Experten des BVS weisen darauf hin, dass Skimming durch technische Umrüstungen eigentlich leicht zu bekämpfen wäre. So werden von Spezialfirmen beispielsweise bereits Anti-Skimming-Module angeboten, die ein magnetisches Störfeld um den Karteneinzugsschlitz legen und so die vorgeschalteten Lesegeräte der Kriminellen unbrauchbar machen. Dennoch werden diese Möglichkeiten kaum genutzt, wie der BVS feststellt. Der Verband fordert die deutschen Banken deshalb auf, ihre Geldautomaten zügig und flächendeckend mit Anti-Skimming-Modulen aufzurüsten.

Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sind immerhin die neuen Bankkarten mit den fälschungssicheren EMV-Chips, die Anfang des Jahres für einige Probleme gesorgt hatten. Bis Ende 2010 sollen alle deutschen EC-Karten mit dem sicheren Chip ausgestattet sein. »Der Chip ist ein kleiner Computer, der aktiv Sicherheitsprogramme ausführen kann. Ein Magnetstreifen hingegen lässt sich nur einseitig und passiv auslesen, ist also wesentlich anfälliger für kriminelle Angriffe«, erläutert Roland R. Vogel, Präsident des BVS, die Funktionsweise.

Allerdings besteht die Gefahr, dass sich Banken und Kunden damit in falscher Sicherheit wiegen: In einigen Ländern wie den USA sind die EMV-Chips noch keine Pflicht, so dass bei dortigen Geldautomaten und Bezahlungsterminals (POS) weiterhin ausschließlich auf den ebenfalls vorhandenen Magnetstreifen zurückgegriffen wird.