Test: Wireless-LAN-Komponenten für IEEE 802.11n

Vergleichstest IEEE-802.11n-WLANs: Drahtloses Überschall-LAN

3. November 2008, 12:46 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Siemens: Hipath Wireless System

Einen anderen Weg geht Siemens mit ihrem »Hipath Wireless«-System. Hier wird die Verarbeitungslast grundsätzlich zwischen den Access-Points und dem Controller verteilt. Zeitkritische Funktionen wie QoS, Verschlüsselung und dynamische Frequenzwahl übernehmen die APs, während globale Funktionen wie Konfiguration, Roaming, Sicherheitsmanagement oder Policy-Kontrolle am Controller zentral erfolgen.

Aus diesem Grund setzte sich die Siemens-Teststellung aus einem Hipath-Wireless-Controller-C2400 mit einer Campus-Lizenz für 100 User sowie Access-Points der Typen AP3610 und AP3620 zusammen.

Dass hier David gegen Goliath angetreten ist, zeigt ein Blick in die Preisliste: Da schlagen bereits die APs mit 740 beziehungsweise 790 Euro netto zu Buche. Hinzu kommen noch eine »Mobility Domain License« je AP für 190 Euro, ein Controller für 13995 sowie eine Controller-Lizenz für 100 APs zu 5995 Euro. Maximal ist der Betrieb von 200 APs möglich. Dann sind 11495 Euro für die Controller-Lizenz fällig.


Der WLAN-Controller Hipath C-2400 von Siemens bietet Funktionen wie Konfiguration, Roaming, Sicherheitsmanagement und Kontroller der Regeln (Policies).

Selbstverständlich wartet auch die Siemens-Lösung mit einer umfangreichen Reihe von Funktionen auf. Dazu gehören Stromversorgung über PoE, Mimo, Virtual-Netzwerk-Services-Architektur sowie diverse Management- und Sicherheitsfunktionen.

Zur Durchführung unserer Messungen haben wir die Access-Points 1 bis 4 im Labor aufgebaut und ein WLAN zwischen den APs etabliert. Im Fall der Siemens-Teststellung war der Controller zusätzlich mit dem AP 1 verbunden. Die einzelnen APs waren mit einem Spirent-Lastgenerator/Analysator verbunden.

In der ersten Testreihe »Point to Point« wurden unidirektionale Datenströme an AP 1 gesendet und an AP 2 adressiert. Dort haben wir die eingehenden Datenströme analysiert.

In der Testreihe »Point to Multipoint« wurden die Datenströme in verschiedenen Szenarien gesendet und an einen oder mehrere APs adressiert. Der gesamte Testaufbau arbeitete stets im Unicast-Betrieb. Die Datenströme liefen bei allen Messungen unidirektional. Variiert wurden die Abstände zwischen den APs sowie den Parameter WPA2.

Die Datenströme hatten das Imix-Format. Diese setzen sich aus Frames aller möglichen Größen zusammen und entsprechen der Zusammensetzung realer Umgebungen. Für einzelne Messungen griffen die Tester auf feste Frame-Formate zurück, um das Verhalten des Testaufbaus detaillierter zu analysieren.

Bei dem Test kamen Datenströme der verschiedenen WMM-Prioritäten von »Background« über »Best Effort« und »Video« bis zu »Voice« zum Einsatz. Den maximalen Durchsatz haben wir ermittelt, indem wir die Datenlast in 1-Prozent-Schritten erhöht und prüften, wann die Frame-Verluste in der höchsten Priorität über ein Prozent betrugen.

An diesem Punkt ist der jeweils erzielbare maximale und in der höchsten Priorität fehlerfreie Durchsatz erreicht. Die aus den gemessenen Datenverlusten errechneten Durchsatzraten sind Bruttodatenraten inklusive Header und Interframe-Gap. Die erreichbaren Nettodurchsatzraten sind von den verwendeten Frame-Formaten abhängig.


  1. Vergleichstest IEEE-802.11n-WLANs: Drahtloses Überschall-LAN
  2. Siemens: Hipath Wireless System
  3. Die Ergebnisse: Point-to-Point-Performance

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