Verschmelzung von Telekom und T-Online: Telekom-Boss Kai-Uwe Ricke plant Bündelung. T-Online-Aktionäre haben in diesen Tagen wenig zu lachen: Wurde ihnen doch von der Telekom wegen der Wiedereingliederung des größten europäischen Internetanbieters T-Online in die Deutsche Telekom das unerfreuliche Angebot gemacht, ihre T-Online-Aktien zu einem Drittel des Ausgabepreises aus dem Jahr 2000 von damals 27 Euro je Aktie zu jetzt 8,99 Euro pro Aktie zurückzukaufen oder in eine halbe Telekom-Aktie zu tauschen.
Kritik an diesem Zwangsangebot weist der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Kai-Uwe Ricke, entschieden zurück. Schließlich bekämen die T-Online-Aktionäre mit der T-Aktie ein »Papier mit großer Zukunft«. Laut Ricke sei die Verschmelzung von T-Online und der Deutschen Telekom eines der Kernelemente der strategischen Neuausrichtung des Konzerns. Diese Veränderung sei notwendig, um für den Telekommarkt der Zukunft, in dem das Festnetz-Telefon durch mobile Anwendungen und Voice over IP ersetzt werde, gerüstet zu sein. Und Ricke hat, so scheint es, den Konzern wieder auf Kurs gebracht. Der Schuldenberg wurde von über 50 Milliarden Euro auf rund 35 Milliarden Euro gesenkt, Umsatz und Gewinn sind unter seiner Führung gestiegen. Die strategische Neuausrichtung betrifft vor allem die Telekom-Festnetzsparte T-Com. Da sich der Umsatz von T-Com in den nächsten zehn Jahren halbieren dürfte, sei die Integration von Internet und breitbandigem Festnetz Voraussetzung für viele neue Produkte und Services.