U-Boot-Bausätze, ein Lügendetektor oder Urzeitkrebse – die beigelegten Gimmicks der Yps-Hefte sind noch heute legendär.
Generationen von Jungs erwarben ihre erste Grundausstattung für Survivaltrips oder eine Agententätigkeit in den 70er, 80er oder 90er Jahren mit den Kult-Heftchen. 2000 tat das Heftmaskottchen Känguru Yps seinen letzten Hüpfer. Drei Tage vor dem 25. Jubiläum im Oktober 2000 stellte der Verlag Egmont Ehapa das Heft ein. Seither müssen sich Nachwuchs-Dektektive und Spione in spe ihre Ausrüstung selbst basteln oder auf Ebay bestellen.
Jetzt gibt es Abhilfe für die Generation Yps, denn Apple hat die kultigen Beigaben als Vorlage für seine iPhone-Apps entdeckt. Den Anfang macht das beliebteste Gimmick: die Urzeitkrebse, die insgesamt 20 Mal als Heft-Beilage erschienen waren. Sie können ab sofort für 2,99 auf dem iPhone gezüchtet werden. Das ist vielleicht nicht ganz so spannend, dafür aber wesentlich sauberer als die ursprüngliche Version, bei der häufig nur verschleimtes Wasser statt possierlicher Urzeittierchen herauskam. Tatsächlich hielten nicht alle der im Rück-blick verklärten Gimmicks, was sie versprachen. Das Zweimann-Zelt habe sich bei näherem Hinsehen als umfunktionierter Müllsack entpuppt, so ein enttäuschter Mit-Vierziger im Yps-Blog. Und die mexikanischen Springbohnen hatten seinerzeit sogar ein mittleres Verkehrschaos ausgelöst, als ein ganzer Güterwaggon voll davon zur Verladung bereitstand und es zu regnen begann. Bei einigen Kollegen der Hamburger Verkehrspolizei soll der »Singing in the rain« noch heute Augenflackern und nervöse Zuckungen auslösen. Für Verwirrung bei der Flugsicherung hatte dagegen der Solarzeppelin gesorgt, der vielerorts sogar Ufo-Alarm auslöste. Alles Comic-Beilagen, die nach 9/11 so wohl nicht mehr zulässig wären. Als iPhone App kann die Legende dagegen virtuell und ungefährlich weiterleben.
Die nächsten Yps-Apps sind schon in Vorbereitung: Am 22. Dezember 2009 folgt die Fingerfalle und am 19. Januar 2010 der Yps-Lügendetektor. Für 2010 sind weitere Programme geplant. Ob auch das Zweimann-Zelt und die mexikanischen Springbohnen eine virtuelle Neuauflage erleben, steht noch nicht fest.