Virtueller Versicherungsagent (Fortsetzung)
- Virtueller Versicherungsagent
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Alle Informationen parat
Wer heute eine Versicherung abschließen möchte, erwartet, dass der Versicherungsagent alle notwendigen Informationen parat hat. Dies ist zwar zum Beispiel über GPRS dank drahtloser Netzverbindungen und leistungsstarker Rechner inzwischen häufig der Fall. Die interaktive Schadensbearbeitung, das rechtswirksame Einreichen von Anträgen und ähnliche Vorgänge, die eine rechtswirksame Unterschrift des Versicherungsnehmers erfordern, waren allerdings bisher rein digital nicht möglich. Denn der Kunde konnte seine Unterschrift noch nicht auf einem digitalen Dokument direkt im Rechner des Versicherungsagenten hinterlegen.
Die Folge: Zwar vollzieht sich die Beratung heute meist zügig und auch gut unterstützt durch Softwaretools und Daten, die der Versicherungsagent bereits auf seinem Lap- oder Palmtop speichert oder übers Netz herunterlädt. Wegen des Medienbruchs, der durch den Zwang zur Unterschrift auf Papier entsteht, kommt es dann aber doch wieder zu erheblichen Verzögerungen. Denn die üblichen Papierformulare durchlaufen viele, bei rein digitaler Abwicklung unnötige Prozessschritte, die den Ablauf verzögern. So schicken die wenigsten Agenten die Anträge ihrer Kunden sofort an den Versicherer. Vielmehr sammeln sie diese und verschicken sie bündelweise. Das bedeutet für die Kunden, deren Anträge unten im Stapel liegen, Wartezeiten. Außerdem müssen die Daten auf den Formularen bei der Versicherung in der Regel ein weiteres Mal erfasst werden. Fehler und Zeitverluste sind oft die Folge.
Seit neuestem sind nun rein digitale Prozesse möglich. Alle Produkte, die man als Basis für Vor-Ort-Systeme braucht, sind lieferbar: breitbandige drahtlose Netzzugänge, zum Beispiel über GPRS oder noch besser UMTS, Signaturpads, leistungsstarke Tablet PCs, elektronische Formulare und zertifizierte Software für eine elektronische Signatur. Echtzeitverarbeitung, durchgehende Prozessketten und die Integration der Unternehmensanwendungen sind weitere technische Voraussetzungen, die für papierlose Anwendungen unverzichtbar sind, aber in den meisten Versicherungen Schritt für Schritt bereits realisiert werden.
Lösung für papierlosen Abschluss
Als erster Anbieter hat jetzt Computacenter ein entsprechendes Lösungspaket auf den Markt gebracht (siehe Kasten). Damit kann der Versicherungsagent direkt beim Kunden vor Ort kalkulieren und den Versicherungsantrag rechtsgültig abschließen. Die digitalen Formulare werden direkt an das Bestandsführungssystem übermittelt und in der Versicherungszentrale weiterverarbeitet. Der neue Versicherungsnehmer erhält seine Versicherungspolice innerhalb kürzester Zeit. Bei Schadensmeldungen werden alle Informationen beim Kunden erfasst. Der Regulierungsprozess setzt sofort ein.
Der mit einer entsprechenden Lösung ausgerüstete Berater kann vor Ort und über gesicherte Verbindungen alle nötigen Daten sehen und Prozesse verzögerungsfrei abwickeln. Der Kunde erhält schnell die Leistung, die ihm zusteht. Die Versicherung optimiert ihre Prozesse und erzielt so einen Wettbewerbsvorteil. Denn sie kann auf viele Bearbeitungsschritte verzichten. Sollte sich dieser Weg durchsetzen, dürfte der papierne Versicherungsantrag bald ausgedient haben.
Till Stüve ist freier Journalist in Wiesbaden