Als Mitbegründer von Intershop schwamm Karsten Schneider in den neunziger Jahren auf der Erfolgswelle. Nach dem Ende der New Economy startete der Jenaer neu und fühlt sich heute im Web 2.0-Umfeld wohl – sowohl als Investor wie auch mit eigenen Projekten.
Als Intershop-Geschäftsführer Karsten Schneider im Juli 2002 das von ihm mitgegründete Unternehmen verließ, hätten nicht viele auf eine Zukunft des Jenaers in der E-Commerce-Branche gewettet – zu tief war der Fall von Intershop, dem einstigen Überflieger der New Economy. Doch ein Jahr später war Schneider wieder da: als Geschäftsführer des Bilderservices Pixaco.de, der Ende 2005 von Hewlett Packard (HP) aufgekauft wurde. Heute fungiert Schneider als eine Art »Business Angel« im deutschen E-Commerce und tritt dabei sowohl als Investor mit seiner Beteiligungsgesellschaft Argiv auf, aber auch mit eigenen Projekten wie dem Cash-Back-Portal AdiCash.
»Ich habe bei meinen Investitionen vor allem den Bereich E-Commerce im Zielfokus«, erklärt Schneider im Gespräch mit Computer Reseller News. An der Tätigkeit als Investor reize ihn vor allem, als »alter Hase« mit interessanten jungen Leuten zusammenzuarbeiten und deren Erfahrungen zu teilen. Im Vergleich zur Internetblase der neunziger Jahre herrsche zudem ein viel entspannteres Klima: »Anders als zu New Economy-Zeiten sind die Summen heute wesentlich geringer und das Risiko dadurch begrenzt«. Unternehmer erhielten somit deutlich mehr Freiräume und könnten mit ihrem Geschäftsmodell experimentieren.