Zunahme an Hardware Schrott
- »Von einer Grünen IT kann bisher keine Rede sein«
- Hersteller müssen neue Konzepte bringen
- Zunahme an Hardware Schrott
Wie müssten solche neuen Konzepte aussehen? Sie müssten dort ansetzen, wo Leistung und dadurch Energie eingespart werden können. Software-Hersteller müssten Paketierungen mit mehr oder weniger großem Funktionsvorrat kreieren und umsetzen. Dadurch würden sie den Anwendern die Option eröffnen, in ihre Entscheidung auch den Energieverbrauch und die Umwelt einzubeziehen. Für die Software-Hersteller könnte das ein neuer Markt sein. Eine solche Software-Strategie hätte wiederum Rückwirkungen auf die Hardware und die Auslegung der Betriebssysteme. Die Lebensdauer der Hardware würde sich vielerorts erhöhen, weil die installierten Verarbeitungs- und Speicherkapazitäten länger ausreichen würden. Auch die Unternehmen als Anwender sind gefordert. Sie müssten sich über einen sorgsameren Umgang mit Verarbeitungs- und Speicherleistungen Gedanken machen. Sie lediglich zu konsolidieren und zu virtualisieren, kann nicht mehr als eine Zwischenlösung sein. Hier müssten die Entscheider vor ihrem Einsatz über den Sinn und Zweck von Programmen und Daten nachdenken, um sich von Unnötigem zu trennen. Das könnten beispielsweise, wo nicht erforderlich, verarbeitungs- und speicherintensive grafische Anteile sein. Eine solche Strategie würde auch ein weiteres Problem entschärfen: die Entsorgung einer stetig anwachsenden Hardware-Halde.
Für wie drastisch erachten Sie dieses Umweltproblem? Es ist im Vergleich zum aktuellen zweiprozentigen CO2-Anteil der Rechenzentren rund um den Globus wohl das größere Problem. Ende dieses Jahres soll eine Milliarde PCs im Einsatz sein. Nach Ende ihrer Lebensdauer, nach etwa drei Jahren, wird die Kette, die zur Entsorgung ansteht, einschließlich der dazugehörigen Monitore, viermal um die Erde reichen. Dazu werden rund einhunderttausend Server, die mobilen Geräte, Peripheriegeräte und Zusatzaggregate in den Rechen- und Datenzentren kommen. Nach einer Untersuchung der Universität der Vereinten Nationen ist Elektroschrott einer der am schnellsten wachsenden Abfallbereiche. Diese Lasten machen deutlich, wie wichtig künftig eine Verlängerung der Hardware-Lebenszeit und ein geringerer Hardware-Output sein werden. Zumal nach Greenpeace die gigantische Menge an Hardware giftige Stoffe enthält, die nur schwer entsorgt werden können. Hier sind die Hardware-Hersteller gefordert, auch ohne weltweit einheitliche Richtlinien selbstverantwortlich zu handeln, damit die Elektroschrott-Lawine nicht vollends außer Kontrolle gerät. Noch landet ja ein erheblicher Teil des Elektroschrotts unbesehen und unbehandelt auf Müllhalden in der Dritten Welt.