Wachstum mit Systempartnern
Mit dem Kapital des Private Equity-Unternehmens Apax im Rücken baut der Düsseldorfer Carrier Versatel seine Infrastruktur deutlich aus. Gemeinsam mit Franchise-Partnern im Privatkunden- und Systemhäusern im Geschäftskundensegment will der Anbieter zum stärksten Telekom-Konkurrenten innerhalb seines Ausbaugebiets aufsteigen.
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Massiv erweitert Versatel die eigene Infrastruktur: Zusätzlich zu den vorhandenen 170 Städten – mit sieben Millionen Haushalten und rund 600.000 Firmen in elf Bundesländern – kommen in den nächsten Monaten 60 weitere Standorte hinzu. Dazu zählen unter anderem die Großstädte Düsseldorf, Duisburg, Stuttgart und Rostock. Insgesamt hat CEO Peer Knauer grünes Licht für den Ausbau von 270 Hauptverteilern gegeben. In 20 bereits bestehenden Anschluss-Städten sollen darüber hinaus zusätzliche Hauptverteiler ausgebaut werden.
Bis zum Jahresende 2007 will der Anbieter durch den eigenen Netzausbau, aber auch durch Zukäufe von Stadtnetzbetreibern und anderer Firmen seine Marktpräsenz verdoppeln. Mittelfristig will der Carrier eine Marktabdeckung von knapp 40 Prozent erreichen. Das Geld für die Expansion fließt, weil die Geschäftszahlen des zum Jahresanfang aus dem Regiocarrier-Verbund Tropolys und der alten Versatel geschmiedeten, neuen Unternehmens glänzen: Im ersten Halbjahr 2006 erreichte der Umsatz 321,5 Millionen Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag bei 84,4 Millionen Euro, was einer Ebitda-Marge von 26,2 Prozent entspricht. Rund 94.000 Geschäftskunden und 512.000 Privatkunden hatte die »neue« Versatel zur Jahresmitte unter Vertrag. Das Angebot im lukrativen Geschäftskundensegment hat der Anbieter kürzlich überarbeitet und die Tarife gesenkt. Im Gegensatz zu einigen Konkurrenten adressiert die Telefongesellschaft hier ganz gezielt sowohl SOHOs und kleine Mittelständler, sowie mittelständische und große Unternehmen mit jeweils passenden Sprach- und Datenangeboten. Vermarktet werden unter anderem ISDN- und DSL-Flatrates, wobei Unternehmen alternativ zu ADSL auch eine SDSL-Leitung ordern können. Für Kunden, denen kein direkter Netzanschluss geboten werden kann, hat Versatel auch ein Preselection-Angebot parat.
Wie Udo Alexander, Versatel- Geschäftsführer für die Region Nord und Geschäftsbereichsleiter Geschäftskundenvertrieb, im Gespräch mit Computer Reseller News bekräftigt, setzt der Carrier insbesondere im Privatkundensegment stark auf den indirekten Vertrieb. Im Privatkundengeschäft fokussiert Versatel neben dem eigenen Online-Sales, das etwa ein Drittel des Privatkundengeschäfts ausmacht, die Zusammenarbeit mit Franchisenehmern, die im Verbreitungsgebiet in Eigenregie Shops betreiben. Dabei unterstützt das Unternehmen die Fachhandelspartner bei der Auswahl einer geeigneten Immobilie, sorgt für die passende Einrichtung und organisiert regelmäßige Fortbildungen.