IT-Strategie

Warum CIOs in diesem Jahr gefeuert werden können

23. Juni 2010, 15:11 Uhr | Bernd Reder

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Fehler 7: Die Sache mit der Cloud

Auch wenn Cloud-Computing für viele CIOs ein Hasswort ist: Diese Technik kann keiner einfach beiseite schieben.
Auch wenn Cloud-Computing für viele CIOs ein Hasswort ist: Diese Technik kann keiner einfach beiseite schieben.

Zugegeben: Cloud-Computing ist ein Begriff, der a) derzeit extrem gehypt wird und b) von dem kaum jemand weiß, was eigentlich darunter zu verstehen ist. Trotzdem muss sich jeder IT-Leiter damit auseinandersetzen, alleine deshalb, weil mit Sicherheit vom Geschäftsführer oder Finanzvorstand Fragen zum Thema Cloud auf ihn zurollen. Und wenn es nur die »Vermutung« ist, durch das Verlagern von IT-Services in die »Wolke« ließen sich Kosten sparen.

Und Vorsicht: Wer zig Gegenargumente gegen Cloud-Computing anführt, etwa Sicherheitsprobleme, die Abhängigkeit von Service-Providern, Mängel in puncto Compliance, muss sich andererseits fragen lassen, warum dann so viele Anwender (oder gar Konkurrenten) auf dieses Modell setzen.

In jedem Fall sinnvoll ist es, für jeden IT-Teilbereich und Geschäftsbereich die Pros und Contras aufzulisten, die für oder gegen die Nutzung von Cloud-Services sprechen.

Online-Shops und Online-Medienhäuser können minutengenau sagen, welche Produkte wie von den Kunden/Lesern/Usern angenommen werden. Doch die Fähigkeit, quasi in Echtzeit Daten über den Status des eigenen Geschäfts und Veränderungen auf dem Markt zu eruieren, wird auch für traditionelle Unternehmungen wie Maschinenbaufirmen immer wichtiger.

Für einen CIO heißt das zum einen, sich über Technologien Gedanken zu machen, von In-Memory-Datenbanken bis hin zu Business-Intelligence-Tools. Das reicht aber nicht.

Auch in diesem Fall darf der IT-Leiter nicht den strategischen Aspekt aus dem Auge verlieren. Er muss Antworten auf Fragen geben können wie: Welche IT-Technologien können die Entscheidungsprozesse im Unternehmen beschleunigen? Welche Auswirkungen hat die Einführung von Echtzeitanalyse-Tools auf das Geschäft und die Arbeitsabläufe? Werden dadurch eventuell neue Märkte und Kundenkreise erschlossen?

Der Chief Information Officer ist auf dem besten Weg, sich von einem verkappten IT-Oberadministrator zu einem »echten« IT-Chef zu wandeln. Das »IT« ist dabei immer mehr mit Unternehmenserfolg und Verantwortung für den Umsatz verknüpft.

Eigentlich ist das eine positive Entwicklung, weil sich darin auch der wachsende Stellenwert der Informationstechnik widerspiegelt. Doch das bedeutet auch, dass ein IT-Leiter nun tatsächlich ins Strategieteam eines Unternehmens aufrückt. Und das wiederum setzt eine ganz andere Sicht der Dinge voraus, sonst wird aus einem CIO ganz schnell ein Ex-IT-Leiter.


  1. Warum CIOs in diesem Jahr gefeuert werden können
  2. Fehler 3: Nicht den richtigen Job machen
  3. Fehler 5: Mangelnde Verantwortung für Unternehmensumsatz
  4. Fehler 7: Die Sache mit der Cloud

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