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Was beim Outsourcing zu beachten ist

Der Outsourcing-Vertrag ist unterschrieben, aber für Systemhäuser beginnt jetzt erst die eigentliche Arbeit. Sie sollten das Vertrauen des Kunden gewinnen, indem sie die Kontrolle nicht zu sehr übernehmen.

Autor:Martin Fryba • 1.5.2008 • ca. 0:55 Min

Ein Schlückchen Sekt kann man sich nach dem erfolgreichen Abschluss eines Outsourcing-Vertrages durchaus genehmigen, aber die eigentlichen Schwierigkeiten liegen erst noch vor den Anbietern von Outsourcing. Der mittelständische Kunde wird den Auftrag mit einem gewissen Bauchgrimmen erteilt haben, bedeutet doch Outsourcing immer einen Kontrollverlust. Was allerdings aufgrund günstigerer Kosten leichter wiegt als die Inhouse-Lösung. Systemhäuser müssen die Kunden also überzeugen, dass seine Daten in guten Händen sind.

Heinz Schick, Vorstand der Experton Group, empfiehlt, dass der Dienstleister dem Kunden nicht das Gefühl geben sollte, zu sehr von ihm abhängig zu sein. Ein hoher Standardisierungsgrad der Leistungen gibt dem Kunden zusätzliche Sicherheit. So ist bei der Definition der Service Level zwar stets darauf zu achten, dass die Leistungen detailliert beschrieben sind, aber dennoch sollten Standardleistungen den Vorzug vor individuellen Anpassungen erhalten. Werden die Service Level vom Provider vorgegeben, weckt dies Misstrauen beim Kunden. Der Dienstleister sollte keine Tools einsetzen, die nach einem Anbieterwechsel von anderen Providern nicht oder nur eingeschränkt genutzt werden können. Dazu sollte bereits im Vertrag vereinbart werden, dass Lizenzen auch für andere Anbieter kostenlos bereitgestellt und genutzt werden können. Dienstleister sollten der Versuchung widerstehen, nicht allgemein verfügbare Schnittstellen auf Systemebene zu integrieren, die in eine Abhängigkeit von einem einzigen Provider führen können.