Bänder mit bis 35 Terabyte Speicherkapazität sind in Reichweite gekommen. Forscher des IBM-Labors in Zürich haben die Speicherdichte auf einem Magnetband extrem erhöht. Solche Tapes verfügen über die 39-fache Speicherdichte von aktuell führenden Bändern.
Totgesagte leben länger: Auch wenn insbesondere die Festplattenhersteller dies seit Jahren propagieren, hat das Magnetband als Speichermedium noch lange nicht ausgedient. Nicht nur, dass es in vielen Unternehmen noch immer ein wichtiger Standard für Backups und ähnliche Aufgaben ist. Auch die Hersteller arbeiten kontinuierlich weiter an der Verbesserung der Technologie, um auch mit den stetig wachsenden Festplattenkapazitäten mithalten zu können. Welches Potential noch in den Bändern steckt, haben jetzt Forscher von IBM und Fujifilm gezeigt: In den IBM-Labors Zürich gelang es ihnen, auf ein weiterentwickeltes Test-Magnetband 29,5 Gigabit pro Quadratzoll (rund 6,45 cm2) zu schreiben. Das entspricht laut IBM der 39-fachen Speicherdichte des momentan führenden Industriestandard-Magnetbandproduktes.
Gleich mehrere Neuentwicklungen wurden beim Rekord eingesetzt. (Bild: IBM)
Auch wenn es sich hier nur um ein Test-Band handelte, ist das Verfahren ist schon relativ nah an der Praxis: Die Rekord-Schreibdichte wurde bei einer heute üblichen Bandgeschwindigkeit von zwei Metern pro Sekunde erzielt, und die erreichten Fehlerraten sind mit Standard-Fehlerkorrekturverfahren korrigierbar und erfüllen IBM’s Spezifikationen für LTO-4-Produkte (Linear-Tape-Open). Künftige Bandspeichersysteme sollen somit 35 Terabytes Daten pro Bandkassette und mehr archivieren können.
»Die heutige Ankündigung signalisiert unseren Kunden, dass die Bandspeichertechnologie ihren Kostenvorteil gegenüber Festplattenspeichern und Flash weiterhin aufrechterhalten kann und auch künftig bezahlbare und robuste Datensicherung ermöglicht«, freute sich Cindy Grossmann, Vice President, IBM Bandspeicher- und Archivierungssysteme, über den Erfolg.