Sechs Monate und 50.000 Euro für die Roboterentwicklung
- Weltraum-Roboter liefern sich Duell
- Sechs Monate und 50.000 Euro für die Roboterentwicklung
In der nachgestellten Marslandschaft müssen die Teams drei definierte Objekte, die sich in Farben und Formen unterscheiden, auffinden und identifizieren. Mindestens ein Objekt ist von oben, also für fliegende Systeme, nicht auffindbar. Zwei der drei Objekte müssen zum Basisobjekt transportiert werden und dort zu einer Gesamteinheit montiert werden. Anschließenden müssen alle Einheiten des Robotersystems zur Landezone zurückkehren. Allerdings werden in den Rückweg zur Landezone, sprich: in dem bereits erkundeten Terrain, Hindernisse gelegt.
Für das Lösen der Aufgabe ist maximal eine Stunde vorgesehen. Nach diesem Zeitraum wird die »Mission« abgebrochen. Erlaubt ist ein Haltepunkt, der sogenannte Check-Point. Während dieser maximal fünf Minuten dürfen die Teams ihr System per Fernwartung überprüfen, nachjustieren oder modifizieren. Der Betrieb des Roboters erfolgt fernüberwacht und weitestgehend autonom.
Eine unabhängige Jury aus Raumfahrtindustrie, Robotik-Anwendern und Wissenschaft bewertet die Roboter-Systeme bei der Aufgabenbewältigung. »Insgesamt lagen die Teams mit ihren einzelnen Leistungen aber so nah beieinander, dass es der Jury nicht möglich war, eine eindeutige und belastbare Platzierungsreihenfolge festzulegen. Letztlich hat zwar kein Team das Missionsziel erreicht. Trotzdem war die Resonanz des Wettbewerbs bei den Teams und auch im Publikum sehr positiv. Das motiviert uns, weiterzumachen«, so Dr. Gerd Gruppe, DLR-Vorstand für das Raumfahrtmanagement.
50.000 Euro und sechs Monate Zeit hatten die Entwicklungsteams für ihre Robotersysteme. Die Leistung, die sie auf dem zweitägigen SpaceBot Cup gezeigt haben, war dennoch beachtich.
»Wir sind beeindruckt von den vielen verschiedenen Lösungsansätzen. Unter den gegebenen Randbedingungen war der Grad der Aufgabenerfüllung bei allen Teams aber nicht ausreichend, um eine finale Rangfolge abzuleiten. Das ist jedoch nicht ungewöhnlich für solche Wettbewerbe: Bei der Erstauflage der Darpa Grand Challenge in den USA gab es auch keinen eindeutigen Sieger (…)«, erklärte Jurysprecher Dr. Frank Schneider vom Fraunhofer Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE. »Wir wollen Ideen, kreative Wissenschaftler und notwendige Finanzierung zusammenbringen, auch mit Blick auf den immer wichtiger werdenden Technologietransfer«, so Gruppe. »Wir haben den hohen technologischen Leistungsstand gesehen, aber für konkrete Raumfahrtmission reicht das noch nicht aus. Aber wir sehen die hervorragende Grundlage, auf der wir jetzt aufbauen können. Für die Zukunft wünschen wir uns mehr interdisziplinäre Teams und den schärferen Blick auf das Gesamtziel.«