Studie zum Nutzen von Navigationssystemen

Weniger Streit im Auto dank Navi

7. Juli 2009, 16:45 Uhr | Bernd Reder
Rechts oder links? Dank Navigations-systemen sind Streitereien über denrichtigen Kurs seltener geworden.

Laut einer Umfrage des High-Tech-Verbandes Bitkom sind die meisten Nutzer von Navigationssystemen vollauf zufrieden mit dieser Technik. Sie schätzen die schnellere und zielgenauere Zielführung, aber auch den Umstand, dass es dank Navis seltener zu Streitereien mit dem Beifahrer kommt.

Laut Bitkom bewertet der Löwenanteil der Nutzer von Navigationssystemen diese Geräte positiv.
Laut Bitkom bewertet der Löwenanteil der Nutzer von Navigationssystemen diese Geräte positiv.

Dispute à la »Ich habe es Dir doch gesagt: Wir hätten bereits bei der zweiten Querstraße abbiegen müssen« oder »Das ist ein Autoatlas, nicht die ‚Bild der Frau‘« sind nach Angaben des Bitkom in deutschen Autos seltener zu hören. Der Grund: die wachsende Zahl von Navigationssystemen.

Laut einer Umfrage, die der deutsche Verband durchführen ließ, streiten sich 53,5 Prozent der Deutschen seltener mit ihren Mitfahrern, seit sie ein Navi einsetzen. Diskussionen über die richtige Route waren Jahrzehnte lang ein unverzichtbarer Bestandteil (fast) jeder Urlaubsreise.

Doch Navigationsgeräte werden nicht nur als Friedensstifter geschätzt. Mehr als 90 Prozent der Befragten gaben an, dass sie dank der kleinen Fährtensucher schneller ans Ziel gelangen. Und rund 88 Prozent fühlen sich sicherer beim Fahren, wenn ein Navigationssystem an Bord ist, vor allem in fremden Städten.

Spurhalte- und Kreuzungsassistenten

Die Automobilhersteller haben bereits damit begonnen, ergänzende Systeme in ihre Fahrzeuge einzubauen. Dazu gehören Spurhalte-Assistenten oder automatische Bremssysteme. Künftig werden Autos über Funk zudem miteinander und mit »intelligenten« Leitsystemen kommunizieren.

Eine solche Technologie entwickelt beispielsweise das Fraunhofer-Institut IITB in Karlsruhe (siehe Beitrag). Sie soll Auffahrunfälle verhindern, indem sie Autos im Gleichtakt abbremst oder ein Hindernis umfahren lässt.

Kreuzungsassistenten wiederum verhindern Kollisionen, indem sie Fahrzeug und Ampelanlage »kurzschließen«. Der Assistent warnt den Fahrer, wenn Zusammenstöße mit anderen Autos oder Fußgängern drohen.

Verkehrszentralen verhindern Staus

Ein weiteres Beispiel sind Verkehrszentralen, die den Verkehrsfluss steuern und somit Staus vermeiden oder die Unfallgefahr senken. Zentralrechner ermitteln dabei aus der Vielzahl der einkommenden Daten Fahrempfehlungen.

Wenn etwa Regensensoren im Auto den Scheibenwischer anschalten und diese Information anschließend an die Verkehrsleitstelle übermittelt wird, wird wegen der Nässe die erlaubte Höchstgeschwindigkeit gesenkt.

Auch der Verkehrsfluss lässt sich mithilfe solcher Systeme verbessern. Das kommt auch der Umwelt und der Wirtschaft zugute: Laut der EU-Kommission beträgt der volkswirtschaftliche Schaden, den Verkehrsstaus verursachen, immerhin 1,5 Prozent des Brutto-Inlandsprodukts der Europäischen Union.


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