Weniger Geld, weniger Anerkennung, weniger Verantwortung

Wenn IT-Fachleute diskriminiert werden

3. Juli 2012, 10:00 Uhr | Elke von Rekowski
Foto: IT Job Board.de/ Teaserfoto: gradt - Fotolia.com

Auch in der IT-Branche weht mitunter ein eisiger Wind: Fast ein Viertel (24,8 Prozent) der in dieser Branche arbeitenden Menschen ist nach eigenen Angaben schon einmal diskriminiert worden.

Am häufigsten sind die Mitarbeiter laut einer Umfrage von IT Job Board.de wegen ihres Alters ausgegrenzt worden (53,5 Prozent), gefolgt von Herkunft (30,2 Prozent) und Geschlecht (21 Prozent) wie eine Umfrage von ergab. Die häufigsten Benachteiligung: Die Betroffenen bekamen Aufgaben mit weniger Verantwortung zugeteilt, als anderen Mitarbeitern mit ähnlicher Erfahrung und Qualifikation übertragen wurden (58,1 Prozent). Im Vergleich weniger Gehalt bekamen 43 Prozent, während 33,7 Prozent bei einer Beförderung übergangen wurden. Von Kollegen schlecht behandelt oder sogar gemobbt fühlten sich aber nur 9,3 Prozent der Befragten.

Mit dem Argument angeblich zu alt für bestimmte Aufgaben zu sein, wurden bereits 32,6 Prozent der Diskriminierten konfrontiert. 27,9 Prozent aller Befragten sind jedoch davon überzeugt, dass eine solche Ausgrenzung immer seltener stattfindet. Aufgrund des demografischen Wandels würden ältere Kollegen jetzt mehr geschätzt als noch vor fünf Jahren. Übrigens haben auch junge IT-Profis mit Diskriminierung zu kämpfen. Jeder Fünfte Benachteiligte gab an, schon einmal als zu jung für bestimmte Aufgabe eingestuft worden zu sein, obwohl seiner Meinung nach die eigene Qualifikation und die Fähigkeiten keinen Anlass dazu gaben.

Von den Frauen fühlten sich 42,4 Prozent schon einmal während ihrer Karriere benachteiligt, damit liegt ihre Quote fast 18 Prozentpunkte über dem Gesamtdurchschnitt. Die meisten hatten den Eindruck wegen ihres Geschlechts diskriminiert zu werden (78,6 Prozent), Alter und Herkunft spielen eine untergeordnete Rolle (21,4 und 28,6 Prozent). Interessant: Auch die Männer scheinen den Eindruck zu teilen, dass Frauen häufiger diskriminiert werden. So sind Nur knapp 18 Prozent aller Befragten der Ansicht, dass Frauen und Männer in der IT-Branche gleich behandelt und bezahlt werden und die gleichen Aufstiegschancen haben. »IT wird zunehmend komplexer, verändert sich schnell und Fachkräfte sind rar. Aufgrund dieser Situation wird es immer wichtiger, mit möglichst diversifizierten Teams zu arbeiten«, sagt Markus Tautz, Country Manager IT Job Board Deutschland. Die Personalabteilung könne durchaus dazu beitragen, Vorurteile im Unternehmen abzubauen, indem sie bei der Auswahl der Kandidaten möglichst offen sei.


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