Nachdem die IEEE den schnellen WLAN-Standard 802.11n verabschiedet hat, passt die Wi-Fi Alliance die bestehende Draft-2.0-Zertifizierung an die finale 11n-Version an. So kann nun die parallele Übertragung von räumlichen Datenströmen geprüft werden.
Bereits seit längerer Zeit untersucht die Wi-Fi Alliance 802.11n-Produkte auf deren Interoperabilität. Bislang war dafür der Draft 2.0 von 11n die Basis dafür. Nun hat die Alliance ihre Prüfvorschriften auf den finalen 11n-Standard angepasst. So können Hersteller ein paar optionale Funktionen zertifizieren lassen. Dazu gehören die parallele Übertragung mehrerer räumlich getrennter Datenströme, die Aggregrierung von Paketen (A-MPDU), Space-Time-Block-Coding (STBC) und Koexistenz-Channel-Maßnahmen für das 2,4-GHz-Band.
Um die Performance zu erhöhen, kann 11n mehrere Datenströme räumlich getrennt übertragen. Bis zu drei parallele Verbindungen zertifiziert die Alliance nun. Hersteller können darauf hinweisen, indem sie das Wi-Fi-Logo mit dem Zusatz »dual-stream n« oder »multi-stream n« verwenden. Natürlich müssen beide Seiten, also Client und Access-Point dies unterstützen, sonst bringt es nicht viel.
Paket-Aggregrierung verkürzt die Übertragungszeit, indem es nicht für jedes Paket eine Bestätigung abwartet, sondern mehrere in einem Rutsch überträgt. Bei STBC handelt es sich um eine Kodierungstechnik für mehrere Antennen, um die Zuverlässigkeit der Übertragung in bestimmten Situationen zu verbessern.
Um die Übertragung zu erhöhen, kann 11n die Kanalbandbreite von 20 MHz auf 40 MHz erhöhen. Dies im 5-GHz-Band nicht so kritisch ist, weil es hier deutlich mehr Kanäle gibt. Im 2,4-Hz-Band sind schon bei 20 MHz nur drei überlappungsfreie Kanäle vorhanden. Deshalb können sich Hersteller ihre Koexistenz-Maßnahmen mit anderen 11b/g-Clients beim 40-MHz-Einsatz zertifizieren lassen.