»Wir geben unseren Kunden ein Versprechen«. Mit Basiskomponenten für Storage-Systeme und einem behutsamen Wachstumskurs hat sich Promise Technology zu einem der führenden Anbieter der Branche entwickelt. Jetzt steht das Unternehmen an der Schwelle zum Lösungsanbieter. CRN-Redakteur Matthias Parbel sprach mit James Lee, Gründer und CEO von Promise Technology, über die Hintergründe des Erfolgs.
CRN: Herr Lee, Promise hat sich in den knapp 19 Jahren Firmengeschichte zu einer festen Größe im Storage- Geschäft entwickelt. Vor allem für die Storage Host Bus Adapter (HBA) mit und ohne RAID ist Promise bekannt. Nun bieten Sie aber auch immer mehr Lösungen aus Gehäuse und Controller-Technologie an. Entwickelt sich Promise vom Komponentenspezialisten zum Storage-Komplettanbieter?
Lee: Das ist sicherlich ein Ziel, auf das wir künftig zusteuern werden. Derzeit konzentrieren wir uns aber noch immer primär auf die Basiskomponenten für Storage. Hier versuchen wir, unserer wichtigsten Zielgruppe, den kleinen und mittleren Unternehmen, leistungsfähige und zuverlässige Produkte zu einem günstigen Preis zur Verfügung zu stellen. Langfristig sehe ich aber durchaus gute Chancen, auch Enterprise-Kunden zu bedienen und ein Portfolio von Storage-Lösungen aufzubauen.
CRN: Wie ambitioniert sind Ihre diesbezüglichen Wachstumsziele denn?
Lee: Wir gehen im Hinblick auf das Wachstum unseres Unternehmens eher behutsam vor. Wir wollen nicht um jeden Preis wachsen. Damit sind wir sicher eine Ausnahmeerscheinung am Markt ? vor allem als amerikanisches Unternehmen mit taiwanischen Wurzeln. Aber wir haben schon 1988 bei der Firmengründung in San Jose, Kalifornien, ohne großes VC-Kapital auskommen müssen, obwohl wir im Storage-Markt eine attraktive Nische gesehen haben. Diese Nische konnten wir ja auch erfolgreich besetzen, ohne jedoch exorbitant zu wachsen.
CRN: Promise ist im Channel eine feste Größe, Sie machen aber auch OEM-Geschäfte. Welche Rolle werden die beiden Kanäle künftig spielen?
Lee: Das OEM-Geschäft ist sicherlich ein wesentlicher Umsatzträger. Außerdem wollen wir derzeit auch noch nicht mit den A-Brands in direkte Konkurrenz treten. Das könnte jedoch mit dem Ausbau des Lösungsgeschäfts später doch noch passieren. Die großen OEMs neigen aber auch immer wieder dazu, ihre Strategie kurzfristig zu ändern. Darum wollen wir uns nicht in zu große Abhängigkeit begeben. Wir streben daher einen ausgewogenen Mix von Channel- und OEM-Business an ? im Idealfall 50:50. Nicht zuletzt um die Nähe zum Fachhandel weiter zu intensivieren, haben wir ja auch im vergangenen Jahr die Niederlassung in Dortmund gegründet.
CRN: Als Firmennamen haben Sie das englische Wort Promise gewählt, das ja für Versprechen steht. Was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen?
Lee: Wir geben unseren Kunden ein Versprechen. Sie sollen sich auf unsere Produkte und Technologien verlassen können. Aber auch auf das Unternehmen Promise. Viele Anbieter kommen und gehen. Mir ist aber ganz persönlich an Verlässlichkeit gelegen. Das ist auch einer der Gründe, warum ich nicht durch übertriebenes Wachstum den Fortbestand des Unternehmens riskieren möchte.
CRN: Vertrauen in die Produkte und die Firma hat sich Promise bei den HBAs unzweifelhaft verdient. Der Einstieg ins Storage-Array-Geschäft brachte aber Probleme mit sich. Kunden haben die Qualität der ersten Systeme beanstandet.
Lee: Darauf mussten wir tatsächlich reagieren, um die Qualität unserer Produkte sicherstellen zu können. Und das haben wir auch rasch getan. Seit inzwischen gut zwei Jahren richten wir verstärkten Fokus auf die Qualitätskontrolle. Wir haben einen ausgewiesenen Spezialisten von Quantum für uns gewinnen können, der unseren Qualitätsfokus aktiv und mit großem Erfolg umsetzt.
CRN: Wo sehen Sie die wichtigsten Trends im Storage-Markt, welchen Herausforderungen muss sich Promise stellen?
Lee: Das Internet, E-Business, EMail, also alle Bereiche, die mit digitalen Inhalten zu tun haben, wachsen unaufhörlich. Und diese Entwicklung wird weiter anhalten. Für all das braucht man Storage. Und wir folgen dem Trend. Ein Blick in die Rechenzentren von Firmen wie Ebay oder Yahoo offenbart vor allem eines: Speichersysteme. Aus Sicht der Anwender bleibt Storage jedoch eher im Hintergrund, aber es muss da sein und funktionieren. Solange wir mit unseren Produkten diese Kundenbedürfnisse erfüllen können, bin ich zufrieden. Gleichzeitig arbeiten wir natürlich eng mit unseren Partnern zusammen und lassen deren Feedback in die Weiterentwicklung unserer Systeme und Technologien einfließen. Dabei verfolgen wir jedoch nicht jeden neuen Weg, es müssen stets Produkte entstehen, die sich auch verkaufen lassen. Am Ende des Tages müssen auch wir schließlich Geld verdienen.
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CEO, Promise Technology
Promise Technology Germany
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