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Interview

»Wir suchen 400 Notebook-Händler«

Seit Jahresbeginn 2008 ist Stefan Tiefenthal als Director Information System Products (ISP) für die IT-Produkte von LG zuständig. Im <i>CRN</i>-Interview erläutert Tiefenthal, wie er das Channel-Geschäft für die LG-Notebooks reanimieren will.

Autor:Redaktion connect-professional • 6.3.2008 • ca. 2:00 Min

Inhalt
  1. »Wir suchen 400 Notebook-Händler«
  2. Stagnation auf hohem Niveau

CRN: Haben Sie für ihren Zuständigkeitsbereich schon die ersten strategischen Veränderungen im Visier oder soll erst einmal alles weiterlaufen wie bisher?

Tiefenthal: Es läuft sehr gut, LG hat 2007 ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Aber wenn man Marktanteile gewinnen will, darf man nicht weitermachen wie bisher. Wir sind im Consumer-Segment sehr stark, beispielsweise bei Flat-TVs und bei Laufwerken. Das Notebook-Geschäft ist dagegen noch relativ neu und soll ausgebaut werden. Vor allem wollen wir das Channel Business wieder stärken, das wurde etwas vernachlässigt. Deshalb werden wir uns in dem Bereich auch personell verstärken und versuchen, Partner zu gewinnen. Auf der CeBIT ist unser Stand im Planet Reseller ganz auf die Partnersuche ausgerichtet. Derzeit bauen wir auch die nötigen Tools auf, beispielsweise ein Partner-Portal, um die Fachhändler zu informieren.

CRN: LG war ja ursprünglich mit einer reinen B-2-B-Strategie im Notebook- Segment angetreten. Diese wurde im vergangenen Jahr wieder aufgegeben, um die Produkte verstärkt im Retail zu verkaufen, was sich zumindest bei den Abverkaufszahlen ausgezahlt hat.

Tiefenthal: Das stimmt, wir haben 2007 rund 40.000 Geräte verkauft und den Absatz im Jahresvergleich verdoppelt. Diese Zahl wollen wir 2008 nochmal verdoppeln. Unser Problem war, dass die Marke im Notebook-Bereich einen zu geringen Bekanntheitsgrad hatte, obwohl LG eine lange Tradition im Notebook-Business hat und lange als OEM-Hersteller für andere Brands gefertigt hat. Um eine größere Bekanntheit zu bekommen, muss man stärker in die Breite gehen. Insofern hat sich der Einstieg in den Retail ausgezahlt. Der Retail-Anteil liegt derzeit bei rund 70 Prozent. Dadurch sehen wir uns jetzt aber gut aufgestellt, um wieder stärker den Fachhandelsbereich zu adressieren.

CRN: Um die interessanten Partner zu gewinnen, müssen Sie andere Hersteller verdrängen oder LG zumindest als Ergänzung ins Spiel bringen.

Tiefenthal: Wir maßen uns nicht an, dass wir große Mitbewerber verdrängen können. Aber ich kann mir gut vorstellen, unsere Notebooks als Nummer zwei oder drei auch bei großen Händlern zu platzieren.

CRN: Wie groß ist die Händlerbasis derzeit?

Tiefenthal: Wir arbeiten zur Zeit mit rund hundert Fachhändlern zusammen. Die Partnerbasis wurde in letzter Zeit nicht weiter ausgebaut. Außerdem haben wir als zweiten Vertriebsweg noch LG Connect, unsere externe Sales Force, die rund 1.600 Fachhändler betreut, die über die Distribution kaufen. Aber wir wollen 2008 400 weitere Fachhändler in Deutschland gewinnen. Dabei hilft uns sicher, dass wir bei Monitoren sehr gut aufgestellt sind und dort eine große Händlerbasis haben, von denen wir den einen oder anderen auch für die Notebooks ansprechen können.

CRN: Im B-2-B-Bereich ist vor allem guter Service gefragt, gibt es hier Neuerungen?

Tiefenthal: Wir lassen zur Zeit Reparaturen zentral von einer externen Service-Gesellschaft ausführen. Aber wir wollen einige Fachhändler als Service-Partner autorisieren, damit sie auch Repairs durchführen können.