Mittels Funk sollen künftig hoch auflösende Bilder zwischen Fernsehgeräten, DVD- und Blu-ray-Playern und anderen Geräten übertragen werden. Die Europäische Kommission hat den Weg für »Wireless HD« freigemacht.
Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) sind bereits erste Prototypen von Wireless-HD-Geräten zu sehen. Toshiba beispielsweise zeigt einen Adapter, der Daten mit bis zu 4 GBit/s via Funk überträgt.
Panasonic (»Z1«-Serie) und LG Electronics (»LH85«, »LH95«) haben LCD-Fernseher entwickelt, welche die neue Technik unterstützen. Diese Geräte sind bereits in Amerika und Asien verfügbar. In Kürze kommen sie nach Europa. Auch Funai Electronic ist mit einem Wireless-HD-Adapter auf der Messe vertreten.
Wireless HD nutzt das 60-GHz-Band, das die Europäische Kommission in den EU-Ländern zur Nutzung freigegeben hat. Konkret steht für die Übermittlung von Bildern der Bereich 57 bis 66 GHz zur Verfügung. Auch die führenden Länder in Asien und Nordamerika haben das 60-GHz-Spektrum für HD-TV vorgesehen.
Damit scheint sich die Lobby-Arbeit des Wireless-HD-Konsortiums auszuzahlen. Die Organisation ist seit 2006 aktiv. Zu ihren Gründungsmitgliedern gehören unter anderem Broadcom, Intel, LG Electronics, Samsung, Sony und Toshiba. Auch Philips, Yamaha und die Chip-Hersteller NXP und ST Micro traten vor Kurzem der Vereinigung bei.
Die Wireless-HD-Spezifikation liegt seit Januar 2008 vor. Die Technik erlaubt in der Theorie bei der Übermittlung von Bildern, Daten und Audioinformationen eine Übertragungsrate von bis zu 25 GBit/s. In der Praxis werden 4 GBit/s über Entfernungen von bis zu 10 Metern erreicht.
Für die Übertragung nutzt Wireless HD auch die Wände. Besteht also keine Sichtverbindung zwischen zwei Geräten, lässt sich mittels Reflexion der Funkwellen durch die Wände trotzdem der Kontakt zwischen Sender und Empfänger herstellen.
Ein Vorteil der Technologie ist, dass sich mithilfe der Funktechnik der »Kabelverhau« eliminieren lässt. Hinzu kommt, dass sich digitale TV-Geräte, Media-Player, Projektoren und Settop-Boxen drahtlos mit dem Internet verbinden lassen. Das gilt auch für Media-Server oder andere Rechner.
Ein Haken bei Wireless HD: Es verwendet ein proprietäres Übertragungsprotokoll. Mit einem bereits installierten Wireless LAN kann die Technik somit nichts anfangen.