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Wireless-Switches

Müssen Wireless-LAN und drahtge-bundenes LAN mit einer einheitlichen Sicht für Zugang, Management oder Security zusammenwachsen? Halten Sie die neuen Wireless-Switches für das beste Instrument, nur für ein mögliches, oder liegen die Probleme für ein konvegentes Netz ganz woanders?

Autor:Redaktion connect-professional • 20.7.2006 • ca. 3:25 Min

Insbesondere für Neueinsteiger unter den WLAN-Anwendern sind Wireless-Switches eine praktikable Produktwahl.

René Kriedemann, 2ndWave wLAN consulting

Im Gegensatz zum Vorbild Ethernet-Switch dient fast keinWireless-Switch vorrangig dazu, zuerst den Durchsatz zu steigern, sondern unterschiedliche Funktionen in eine einheitliche, benutzerfreundliche Hard- und Softwareumgebung zu integrieren. Hervorzuheben sind vor allem integrierte Sicherheitsfunktionen sowie Werkzeuge zur automatisierten WLAN-Planung, Dokumentation oder Steuerung der Funkparameter. Die Bündelung dieser unterschiedlichen Know-how-Bereiche stellt den eigentlichen Mehrwert heutiger Wireless-Switches dar. Neuanwender können beispielsweise unabhängig vom Einführungsstand eines unternehmensweiten LDAP-Directory-Services als Autorisierungsdatenbasis eine solche für WLAN-Nutzer separat erstellen und betreiben, ohne sich die Möglichkeit zu verbauen, diese Teillösung später gegenfalls in unternehmensweite Konzepte zu integrieren. Da vor allem Start-up-Unternehmen wie Aruba Networks Trapeze oder Airespace Wireless-Switches anbieten, sollten Anwender auch darauf achten, die Installation der Gesamtlösung nicht auf mehrere Jahre zu verteilen. Der Schutz einer Teilinvestition hängt natürlich auch von der Zukunft der jeweiligen Herstellerfirma ab. Gerade bei den innovativen Erweiterungen der WLAN-Switch-Anbieter handelt es sich häufig um herstellerspezifische Implementierungen.

Eine weitere Maßnahme zum Schutz der Investitionen besteht darin, die Wireless-Switch-Komponenten detailliert auf Konformität zu bestehenden WLAN- oder Netzwerkstandards beziehungsweise auf die Aufrüstbarkeit für künftige Standards zu prüfen. Solche Untersuchungen helfen auch, den Hersteller auzuwählen, der eine gesuchte Funktion, zum Beispiel erhöhte WLAN-Sicherheit mit Intrusion-Dedection am besten implementiert hat. Besitzen WLAN-Switches QoS-Funktionen, können sie einen Beitrag zur Realisierung von Voice-over-WLAN und damit zu konvergenten Netzen leisten.

Einheitliche, bedienerfreundliche Administrations-Oberflächen von Netzkomponenten würden die Sicherheit wesentlich vereinfachen.

Martin Heine, Light Art Vision und Vision Alliance

Der Trend konvergenter Netze fordert Hersteller von Netzwerkkomponenten nicht nur in der Implementierung gewünschter Netzwerknormen und Performance heraus, sondern vor allem auch dazu, handhabbare Administrationstools bereitzustellen. Die meisten WLAN-Router verfügen über eine auf Web basierende Bedienerschnittstelle. Zwar hat jeder Hersteller prinzipiell ähnliche Einstellmöglichkeiten, die Bezeichnungen und Setup-Prozeduren unterscheiden sich jedoch beträchtlich von einander. Auch sieht der Administrator nicht auf den ersten Blick, welche Sicherheitsfunktionen er wie einstellen muss. Dies stellt eine der Hauptursachen dar, warum heute noch so viele WLAN-Netze für ungebetene Gäste frei zugänglich sind. Mehrere unterschiedliche Router und Switches in einer Netzwerkinstallation erlauben erst recht kaum mehr einen Überblick. Dann gibt es zwar zentrale Administrationsserver als Hilfe. Deren Interfaces unterscheiden sich aber wieder von denen der Router und Switches.

Daher appelliere ich dringend an alle WLAN-Hardware-Hersteller: Implementieren Sie für Netzkomponenten einheitliche, freundliche und vor allem leicht verständliche, auf Web basierende Bediener- und Administrations-Oberflächen! Bedienungsanleitungen im HTML-Format müssen selbst Teil der Bedienung sein, auf dem Router oder Switch integriert. Entsprechende Hinweise und Wizzards zum Verständnis geeigneter Sicherheitseinstellungen erleichtern es, schwer überblickbare Einstellungen zu begreifen. Links in Hilfe-Texten, die zu den entsprechenden Administrationsseiten führen, ersparen die Suche nach versteckten Optionen. Einheitliche Schnittstellen für die Remote-Administration sorgen für das unkompliziertere Zusammenschalten komplexer Netzstrukturen. Der Einsatz bedienerfreundlicher User-Interfaces erhöht mit Sicherheit die allgemeine Akzeptanz drahtloser Netze enorm.

Mit WLAN-Switches kann der IT-Verantwortliche sein WLAN so kontrolliert verwalten, wie er es vom LAN gewohnt ist.

John Mathias, CEMA GmbH

Im Zuge des rasanten Anstieg der Zahl von WLAN-Installationen kam bald die Forderung auf, dass Administratoren ein Instrument bekommen, mit dem sie wieder die Kontrolle über alle installierten Access-Points gewinnen. Diese werden immer mehr ohne Erlaubnis installiert. Dabei sind sich die meisten Mitarbeiter, die auf diese Art Sicherheitslücken in das Unternehmensnetz reißen, nicht bewusst, welche Konsequenzen dies im schlimmsten Fall haben kann. Potenzielle Angreifer haben ein leichtes Spiel, ins Firmennetz einzudringen. Um dem zuvorzukommen, bieten sich zwei Möglichkeiten an: ein regelmäßiger, manueller Scan der Umgebung nach ungesicherten Access-Points, oder der Einsatz eines WLAN-Switches, der diese Aufgaben automatisch übernehmen kann.

Mit Einzug des WLAN-Switches kann der Administrator die WLAN-Infrastruktur wieder kontrollieren. Bald haben sich die Kosten für einen solchen Switch amortisiert. Denn ohne Management-Werkzeuge à la »Cisco Works« oder ähnliche muss der Administrator jeden einzelnen Access-Point anfassen, um ihn zu konfigurieren oder ein Update einzuspielen. Bei WLAN-Switches dagegen verteilt dieser Updates oder Konfigurationen per Knopfdruck auf alle gewünschten Access-Points. Der Switch übernimmt Aufgaben wie die Gewährleistung der Sicherheit, der Bandbreitenzuordnung oder des Load-Balancing. Alle diese Eigenschaften sind im LAN selbstverständlich. Hinzu kommt der Trend, dass die Intelligenz aus dem Access-Point in den Switch wandert und der Access-Point nur noch als Funkeinheit fungiert. Dadurch können Access-Points billiger werden. Dies erlaubt es dem Administrator wiederum, statt aufwändiger Berechnung für ausreichende Ausleuchtung und Bandbreiten einfach weitere Access-Points hinzufügen. Dabei ist zu beachten, dass die meisten Firmen ihre Access-Points und WLAN-Switches aufeinander abgestimmt haben. Will der Administrator Access-Points anderer Hersteller hinzufügen, werden diese meist nicht in der Lage sein, vom WLAN-Switch empfangene Signale zu verarbeiten. Hier sind die Firmen gefordert, gemeinsame Industriestandards zu etablieren. Unabhängig davon sind WLAN-Switches ein großer Schritt, LAN und WLAN zu einem einheitlichen Netz zusammenzufügen.