Dank einer höheren Reichweite und besseren Abdeckung, die sich mit 11n-Netzen erzielen lassen, profitieren Unternehmen auch von einer verbesserten Mobilität ihrer Mitarbeiter. Gegenüber den bisherigen Funknetzen lässt sich mit 802.11n sowohl im Innen- als auch im Außenbereich die Reichweite um den Faktor zwei bis fünf verbessern. Weiterer Vorteil der Technologie: Geräte, die auf dem Standard 802.11n basieren, arbeiten sowohl im 2,4- GHz-, als auch im 5-GHz-Frequenzbereich. Die Geräte sind außerdem abwärtskompatibel zu Geräten nach älteren Standards.
Noch allerdings ist der Standard 802.11n nicht endgültig verabschiedet, es handelt sich immer noch um einen Entwurf. Zwar arbeitet die »Task Group n« der IEEE bereits seit mehreren Jahren an dem Standard, die Verabschiedung wurde jedoch mehrmals verschoben. Mit einer Ratifizierung ist voraussichtlich Ende nächsten Jahres zu rechnen.
Dennoch haben Netzwerkhersteller längst Adapter, Access Points, Router und Controller, die auf der Grundlage des »Quasi-Standards« Draft 2.0 arbeiten, auf den Markt gebracht – immer mehr davon sind für den Einsatz in Firmennetzwerken bestimmt. »Der Markt ist jetzt reif dafür«, sagt Hans-Dieter Wahl, Produktmarketingmanager bei Funkwerk Enterprise Communications (FEC). Der Netzwerkund TK-Spezialist wird Anfang nächsten Jahres seine ersten Produkte nach dem Draft N-Standard vorstellen.
Obwohl noch immer letzte Details des N-Standards diskutiert werden, beteuern die Hersteller, Produkte auf Grundlage des Quasi-Standards Draft 2.0 könnten später problemlos über ein Software-Update an den endgültigen Standard angepasst werden. »Der Draft 2.0 bietet eine gute Basis für eine Kompatibilität zwischen den verschiedenen Herstellern«, ist sich Jürgen Kirchmann, Regional Director für die DACH-Region bei Extreme Networks, sicher. »Es gibt bei den Teilnehmern in dem Standardisierungsgremium keine erkennbaren Bestrebungen, Hardware zu ändern. Deswegen ist die Sicherheit für Kunden schon sehr hoch«, erklärt auch Wolfram Maag, Consulting Systems Engineer Mobility Sales bei Cisco.
Auch in puncto Sicherheit hat sich im WLAN in letzter Zeit einiges getan. Hauptsorge von IT-Administratoren, wenn es um Wireless LANs ging, waren lange Security- Risiken. Denn das Thema Sicherheit spielt in drahtlosen Netzwerken eine noch größere Rolle als in drahtgebundenen. Vor allem der Übergang vom WLAN ins LAN muss zuverlässig abgesichert werden, damit das WLAN nicht zum Einfallstor ins Unternehmensnetzwerk wird. Insbesondere die frühere Standardverschlüsselung WEP (Wired Equivalent Privacy) wies jedoch Schwachstellen auf. Inzwischen hat sich jedoch die Verschlüsselung des Übertragungssignals mittels der Standards WPA (Wifi Protected Access) und WPA2 durchgesetzt. Damit wächst auch das Vertrauen, dass ein WLAN kaum zu knacken ist, wenn es korrekt konfiguriert wurde. »Es gibt Kunden, bei denen noch Überzeugungsarbeit zu leisten ist«, weiß allerdings Lancom-Produktmanager Frank Janssen.