WLAN optimiert den Materialfluss

4. Mai 2006, 0:00 Uhr |
Im neuen BMW-Werk in Leipzig erfolgt die Montage mit Just-in-Time-Anlieferung der Einzelteile Foto: BMW

WLAN optimiert den Materialfluss. BMW setzt in seinem neuen Werk in Leipzig auf modernste Technik. Dazu gehört auch ein WLAN im störungsintensiven Produktionsbereich, das 170 Basisstationen umfasst. Es überträgt Sprache und Daten.

WLAN optimiert den Materialfluss

Der Anblick mutet futuristisch an: Ge­räuschlos und wie in Zeitlupe ziehen Karosserieteile hoch oben über die Köpfe der Mitarbeiter hinweg. Im neuen BMW-Werk Leipzig führt das automatische Fördersystem quer durch ein modernes Verwaltungsgebäude und verbindet verschiedene Logistik- und Produktionseinheiten innerhalb des 208 Hektar großen Areals im Norden der Stadt.
Anfang März 2005, zwei Monate vor der offiziellen Eröffnung der Fabrik, lief hier der erste 3er BMW vom Band. 2007, so plant der bayerische Autokonzern, werden es täglich 650 sein. Bis dahin sollen etwa 5500 Mitarbeiter hier Autos zusam­menbauen. Leipzig hatte sich im internationalen Wettbewerb gegen 250 Konkurrenten durchgesetzt ? was der gesamten Region einen kräftigen Auftrieb gab: Immerhin hat BMW bis heute rund 1,3 Milliarden Euro in seinen jüngsten Standort investiert.
Aufsehen erregt das sächsische BMW-Werk nicht allein durch seine innovative Architektur, die die Londoner Stararchitektin Zaha Hadid entworfen hat. Hier verwendet man auch flexible Arbeitszeitmodelle, die mitentscheidend für den Standortzuschlag waren. Zudem entwickelte BMW eine richtungweisende Fertigungslogistik: Teile und Systemkomponenten werden automatisiert so an das Montageband geliefert, wie sie gerade benötigt werden.
Das gesamte Ablaufgefüge soll so flexibel wie möglich sein und dynamisch auf neue Anforderungen reagieren. Es entsteht ein unterbrechungsfreier Material- und Teilefluss ohne jeden Stau am Band. Dessen Startpunkt ist das 17000 Quadratmeter große Versorgungszentrum Ost mit seinen teils automatischen, teils manuellen Lagersegmenten für Serienmaterial. Auch das Kleinteilelager sowie das Hochregallager für Paletten- und Gitterboxware sind hier untergebracht.
In die Montagehalle gelangen die Teile vollautomatisch als Fracht fahrerloser Transportsysteme (FTS). Etwa 170 Wireless Access Points der Serie Cisco 1230 versorgen die FTS mit Steuerinformationen, die das zentrale Materialflusssystem der Fabrik über das verkabelte Campus-Netzwerk überträgt. Dessen aktive Komponenten stammen vom selben Hersteller wie die WLAN-Komponenten. Unter anderem gehören rund 260 Catalyst Switches der Serie 4500 für den Distribution- und Accessbereich sowie zwei Catalyst 6506 als Core-Router dazu. Verkabelte Netzsegmente und das WLAN bilden somit eine gemeinsame, einheitlich administrierbare Infrastruktur.


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  2. WLAN optimiert den Materialfluss (Fortsetzung)
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