Der insolvente kanadische Netzwerk-Spezialist Nortel Networks bringt zwei weitere Unternehmensteile unter den Hammer. Während sich Ericsson und Huawei den bis 5. November zu versteigernden GSM-Bereich einverleiben wollen, hat jetzt Ciena 521 Millionen Dollar für die optische Netzwerksparte geboten.
Langsam aber sicher kommen die letzten Teile des ehemaligen Netzwerk-Riesen Nortel unter den Hammer: Gerade erst wurde bekannt gegeben, dass Interessenten bis zum 5. November Angebote für die GSM-Sparte des Unternehmens abgeben können, da geht auch schon der nächste Geschäftsbereich in den Verkauf: Die amerikanische Firma Ciena, ein Anbieter von Kommunikations- und Netzwerkplattformen, verhandelt derzeit mit Nortel über den Verkauf seines optischen Netzwerkgeschäfts. 521 Millionen Dollar bietet Ciena für diesen Rest-Teil des einstigen Marktführers, zu bezahlen mit 390 Millionen Dollar in Bar plus 10 Millionen Ciena-Aktien. Dafür will Ciena etwa 85 Prozent der aktuell 2.000 Mitarbeiter dieser Sparte übernehmen, falls auch die betroffenen Regulierungsbehörden dem Verkauf zustimmen.
In den letzten Monaten hatte Nortel unter anderem bereits seine Enterprise-Solutions-Sparte, die Kommunikationslösungen für Unternehmen anbietet, für gut 900 Millionen Dollar an Avaya verkauft. Die Sparte, die für die Mobilfunktechniken Long Term Evolution (LTE) und CDMA verantwortlich war, landete bei Ericsson. Mit dem Verkauf der »Sahnestücke« steht jedoch zunehmend die Frage im Raum, was die Insolvenzverwalter bei Nortel eigentlich noch sanieren wollen. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehme bei knapp 10,4 Milliarden Umsatz einen Verlust von 5,8 Milliarden Dollar ausgewiesen und sich zu Sanierungszwecken unter den Schirm des US-Gläubigerschutzes geflüchtet.