Trend-Themen der IFA
- Zufriedene Aussteller trotz Besuchermangel
- Positive Halbzeitbilanz
- Trend-Themen der IFA
Es gibt wohl kaum einen anderen Ort, wo vergleichbar viele Flachbildschirme sich auf rund 100.000 Quadratmetern türmen, wie zur IFA-Zeit auf dem Berliner Messegelände unter dem Funkturm. Hochauflösendes Fernsehen sowie schicke, große LCDund Plasma-Bildschirme gehören zu den wichtigsten Trends der IFA. Neue Themen wurden auf der Messe hingegen kaum angesprochen, doch der Fokus der bereits auf der letztjährigen IFA diskutierten Punkte hat sich geändert. Während 2005 die Produkte selbst und die Einführung des hochauflösenden Fernsehens im Mittelpunkt standen, wird dieses Jahr über Standards, Bedienung und Content gestritten. Als eines der Schlüsselthemen hat sich dabei der Streit um die DVD-Nachfolgestandards Blueray und HD-DVD herauskristallisiert. So nutzten die Verfechter der verschiedenen Lager die Funkausstellung, um den jeweiligen Standard ins Rampenlicht zu rücken. Mike Dunn, President Home Entertainment bei Hollywood- Studios 20th Century Fox, kündigte beim Blue-ray-Verfechter Philips neue Inhalte auf Blueray, unter anderem Ridley Scotts »Kingdom Of Heaven« oder »Ice Age 2«, an. Yoshihide Fujii, Corporate Senior Vicepresident bei Toshiba, hält dagegen HD-DVD für das richtige Format. »Die Zukunft wird zeigen, wer Recht hat« gibt sich Fujii kämpferisch, »auf jeden Fall werden wir günstiger liegen.«
Während sich viele Hersteller zu einem Format bekennen, fährt beispielsweise Laufwerkund Player-Hersteller Liteon zweigleisig und hat auf der IFA Player für beide Formate vorgestellt. Yves Plaire, Country Manager der Liteon IT GmbH, sieht die Formate-Diskussion sogar als eine Chance für den Fachhandel: »Da der Kunde bei seiner Kaufentscheidung unsicher ist, braucht er bei diesen erklärungsbedürftigen Produkten einen kompetenten Händler«, meint Plaire.
Doch auch der versierteste Fachhändler kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Industrie die konkurrierenden und oftmals nicht kompatiblen Standards geschaffen hat, die sie nun als größtes Verkaufshindernis beklagt. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel redete Herstellern und Handel bei ihrer Eröffnungsansprache ins Gewissen: »Machen Sie es den Kunden nicht zu schwierig und bieten Sie da, wo es schwierig ist, einen ordentlichen Service an. Das ist dringend notwendig.«