Gruppendynamik
Die andere Gruppe wird von Cisco angeführt. Der Hersteller hat aktuell 36 zertifizierte Partner in der eigenen »Cisco NAC Partner Alliance « vereint, weitere Kandidaten sind gerade dabei, Lösungen zu bauen. Cisco hat diese Anbieter insofern an sich gebunden, als dass diese sich verpflichten, mit Ciscos NAC-Version zu interagieren. Zu den Mitgliedern der Allianz gehören Schwergewichte wie CA, IBM, Intel oder Symantec und kleinere Firmen wie Qualys oder Patchlink. Cisco macht wenig Aufhebens darüber, dass der Hersteller die Richtung und Zusammensetzung der Gruppe bestimmt. Als das ehemalige Mitglied Consentry einen eigenen NAC-Ethernet-Switch vorstellte, ist er innerhalb weniger Tage von der Partnerliste Ciscos verschwunden. Es war auch eine schlechte Idee, auf einen Markt zu gehen, den Cisco mit Anteilen von um die 70 Prozent naturgemäß als Heimat deklariert.
Zwischen beiden Gruppen steht Microsoft. Der Redmonder Hersteller hat mit Cisco eine eigene Initiative gegründet, in der beide die Interoperabilität zwischen Ciscos NAC und Windows-Plattformen beweisen. Zugleich hat Microsoft versprochen, in seiner eigenen NACIdee »Network Access Protection« (NAP) auch die Empfehlungen der TNC-Gruppe zu berücksichtigen. Wie genau das geschehen wird, ist derzeit nur in White-Papern beschrieben. Denn die wichtigsten Komponenten in Microsofts NAC/NAP werden mit Longhorn ausgeliefert. Diese Plattform wird aber vor Ende des Jahres nicht verfügbar sein. Dann wird sich zeigen, welche der beiden Philosophien – Cisco-NAC oder TNC -- sich besser mit einem Windows-Netz verträgt.
Die Gruppen haben unverkennbar strategische Bedeutung. Innerhalb der Gruppen schließen sich die Hersteller untereinander noch einmal zusammen. So wollen sie bereits abgestimmte Produkt-Bundles auf den Markt bringen, die bereits heute einige NAC-Teildisziplinen beherrschen.
Wilde Paarungen
Hier nur ein Auszug aus den prominent besetzten Verbindungen: Symantec und Juniper haben vergangenes Jahr beschlossen, auf dem Gebiet zu kooperieren. Während Symantec die Endpoint-Security- Lösungen liefert, will Juniper mit seinen NAC-Gateways deren Integrität abfragen. Hewlett-Packard hat, obwohl TNC-Mitglied, eine eigene Allianz gegründet, um Security- Anbieter auf die eigene Switch- Infrastruktur Procurve anzupassen. Fortinet ist als erstes Mitglied eingetreten und hat ihre eigene Unified-Threat-Management-Appliance entsprechend angepasst.
Dieses dynamische Paarbilden geschieht überall. Alle wichtigen Infrastrukturhersteller, angefangen bei Alcatel, 3Com, Cisco, Enterasys Networks, Extreme, Foundry, Hewlett-Packard, Juniper, Nortel Networks, sind hier aktiv. Auch alle wichtigen Security-Anbieter wie Bluesocket, CA, Check Point (Zonelabs), F-Secure, Forescout, Kasperski Labs, McAfee, Norman Data, Sophos, Symantec, Tippingpoint (3Com) oder Trend Micro machen mit. Das gleiche gilt für Hersteller beim Vulnerability,- Patchund Security-Information-Management. Sie alle haben sich dem Thema NAC verpflichtet. Im Grunde ist der gesamte Infrastruktur- und Security-Markt aktiv.