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US-Army startet Afghanistan-Twitter

Auch die US-Army hat das Micro-Blogging entdeckt: Per Twitter-Feed berichten die Streitkräfte live aus Afghanistan über aktuelle Kampfhandlungen. Doch bleibt zweifelhaft, welchen Mehrwert die twitternde Army für die Allgemeinheit hat.

Autor: Redaktion connect-professional • 3.6.2009 • ca. 0:55 Min

General Twitter: Die US-Army bloggt aus Afghanistan

Auch wenn die USA seit dem Amtsantritt von Präsident Barack Obama vermehrt ein freundliches Gesicht zeigen, wirkt die Mentalität unserer transatlantischen Freunde doch manchmal etwas befremdlich. So heißt es zum Start eines Twitter-Blogs der Afghanistan-Mission des US-Streitkräfte: »Bringing the mission in Afghanistan directly to the people thru Twitter, Facebook and Youtube; watch vids, see pics, post ur comms.« Es dürfte wohl kein Fehler sein zu prophezeien, dass die Deutsche Bundeswehr – sollte diese jemals einen Twitter-Feed starten – etwas bescheidenere Worte wählen wird.

Hinter den markigen Slogans im 140 Zeichen-Format steckt jedoch eine ernsthafte Absicht: Die US-Army befürchtet, ohne zeitgemäße eigene PR-Aktivitäten der Propaganda islamistischer Eiferer kampflos das Feld zu überlassen. Mit Twitter-Feed, Facebook-Account und Youtube-Kanal wollen die amerikanischen Streitkräfte in Afghanistan nach eigener Aussage nicht nur Informationen aus erster Hand liefern, sondern auch in einen offenen Dialog mit Menschen aus aller Welt eintreten.

Doch bisher bleibt die Realität deutlich hinter den noblen Absichten zurück. So lautet ein in Inhalt und Form exemplarisches Twitter-Update: » Afghan & coalition forces conducted an assault in Wardak Province today, killing six militants responsible for attacks in the province.« Welchen Mehrwert solche und ähnliche Informationen für die Allgemeinheit haben, bleibt unklar – doch genau diese Frage sollte jeder gute Twitter-Feed überzeugend beantworten können.