Brocades gesamtes IP-Routing- und Switching-Portfolio unterstützt laut Aussagen des Herstellers ab sofort die Openflow-Version 1.3 für das Software-Defined Networking (SDN). Auch die Ethernet-Fabric-Produktfamilie hat Zuwachs erhalten.
Während frühere Versionen von Openflow bei Forschungs- und Hochschulnetzwerken sowie anderen Early Adopters verbreitet sind, so Brocade, biete Openflow 1.3 umfassende Features für Unternehmensnetze mit komplexen Strukturen und dynamischen SDN-Anwendungen. Zu den Funktionen zählen laut Hersteller Quality of Service (QoS), Q-in-Q, Group Tables, aktive Standby-Controller, IPv6 und mehr.
Brocade hat gemäß eigener Aussage bereits über eine Million Openflow-fähige Ports auf dem Flaggschiff-Core-Router MLXe sowie auf Carrier-Ethernet-Routern und -Switches der CER- und CES-Produktreihen ausgeliefert. Mit dem Ausbau seines Campus-LAN- und Datacenter-Switching-Portfolios (ICX- und VDX-Produktfamilien) zielt Brocade auf neue SDN-Anwendungsfälle, um Dienste und Anwendungen schneller und effizienter bereitzustellen.
Brocades Openflow-Hybrid-Port-Modus soll den Unternehmen einen pragmatischen Übergang bieten, bei dem SDN- und Nicht-SDN-Netzwerke parallel laufen: Openflow Forwarding sei dabei auf der gleichen physischen Infrastruktur möglich wie der Betrieb traditioneller Netzwerkprotokolle.
Hardwareseitig bietet der Netzwerkausrüster für SDN nun ein Zwei-Port-100GbE-CFP2- und ein 20-Port-10GbE-Modul für den MLXe. Sie basieren auf Brocades Versascale-Paktverarbeitung. Openflow-1.3-Unterstützung für den MLXe, CER and CES ist ab Juni 2014 geplant, Kunden können laut Brocade kostenlos auf Openflow 1.3 upgraden. ICX und VDX seien hardwareseitig bereits Openflow-fähig und sollen noch dieses Jahr entsprechenden Software-Support bieten.
Zeitgleich baut Brocade sein Portfolio für Ethernet-Fabrics weiter aus. Mit Blick auf Ethernet-Fabric-Architekturen für Cloud Service Provider (CSP) sowie Unternehmen hat Brocade zwei mandantenfähige Lösungen entwickelt: VCS Virtual Fabric und VCS Fabric Gateway für VMware NSX.
Die VCS Virtual Fabric soll eine Alternative zum Netzwerk-Overlay bilden und wird von den neuen VDX-Switches unterstützt. Die Hypervisor-agnostische Architektur eigne sich für Unternehmen, die im RZ mehr als eine Virtualisierungsplattform nutzen. Für die automatisierte Mandantenzuteilung sorgen offene APIs sowie Openstack-Support.
Das VCS Fabric Gateway für VMware NSX wiederum hat Brocade in Zusammenarbeit mit VMware für Kunden entwickelt, die für die Netzwerkvirtualisierung Overlay-Architekturen wie VMware NSX bevorzugen. Das Gateway befinde sich derzeit in der Kundentestphase, die allgemeine Verfügbarkeit sei für März 2014 geplant.
Das Sortiment an VDX-Plattformen erweitert Brocade um den VDX 6740T-1. Er biete 48 GBase-T-Ports mit Upgrade-Option auf bis zu 10GBase-T und sei ein kostengünstiges Einstiegsangebot für Ethernet Fabrics.
Für den VDX 8770 gibt es ein neues 6x100GbE-Port-Modul, das als branchenweit einziges Produkt 100GbE-Ports on Demand (PoD) innerhalb einer Ethernet Fabric unterstütze. Hinzu kommt ein Modul mit 27 40GbE-Ports für dicht bestückte 40GbE- Spine/Middle-of-Row-Implementierungen sowie ein Modul mit 48 10GBase-T-Ports für die dichte 10GbE-Leaf/Middle-of-Row-Position.
Der VDX 6740T-1 kostet laut Hersteller 14.995 Dollar. Die Preise für den VDX 8770 liegen bei 45.000 Dollar für das Gerät mit 48x10G-T, 60.000 Dollar für den VDX 8770-27x40G und 96.000 Dollar für den VDX8770-6x100G.
Weitere Informationen finden sich unter www.brocade.com und software-defined-network.net.