Storage-Spezialist Brocade hat die amerikanische Firma Silverback Systems gekauft. Das Unternehmen entwickelt Netzwerkprozessoren. Damit lässt sich der Durchsatz in IP-Speichernetzen steigern.
Objekt der Begierde von Brocade: die Netzwerkprozessoren der »iSnap-2110«-Reihe von Silverback Systems.
Details zu den Konditionen der Übernahme gaben beide Unternehmen nicht bekannt. Kernprodukt der privat geführten Silverback Systems Inc. sind die Prozessoren der »iSnap-2110«-Reihe. Sie kommen in Netzwerkadaptern zum Einsatz, die wiederum in Servern, Network-Attached-Storage-Systemen, iSCSI-Geräten oder Storage-Routern Verwendung finden.
Nach Angaben der Firma lässt sich der Datendurchsatz mithilfe von »iSnap« um 30 bis 40 Prozent erhöhen. Die Belastung der CPU eines Storage-Systems bleibe dabei stets unter der 20-Prozent-Marke.
»Die Technologie von Silverback im iSCSI-Umfeld ermöglicht es uns, unser Produktportfolio zu erweitern«, erläutert Dan Crain, Chief-Technology Officer von Brocade.
Für Brocade dürfte aber nicht Silverbacks Erfahrung bei iSCSI eine Rolle gespielt haben. Die iSnap-Architektur unterstützt mehrere Protokolle, neben iSCSI auch NAS-File-I/O oder RDMA (Remote Direct Memory Access).
Die Firmware kann zudem an die Anforderungen spezieller Applikationen angepasst werden. Somit lassen sich auf Basis des Netzwerkprozessors von Silverback Storage-Lösungen zusammenstellen, die höchst flexibel sind. Vor allem für Anwender, die über eine heterogene Storage-Landschaft verfügen, dürfte das von Interesse sein.
Mit Silverback Systems übernimmt Brocade das dritte Unternehmen innerhalb von zehn Monaten. Im März 2006 schluckte die Firma Nuview, einen Spezialisten für Managementsoftware.
Der größte Brocken war mit 715 Millionen Dollar die Übernahme des Konkurrenten McData im August vergangenen Jahres. Dieser Deal muss allerdings noch von den Aktionären beider Firmen abgesegnet werden.