CRN-Exklusiv-Interview

Cisco-Channelchef: »Für Partner ändert sich das Business-Modell«

3. Mai 2013, 16:47 Uhr | Ulrike Garlet
Bruce Klein, Senior Vice President, Worldwide Partner Organization

Im Exklusiv-Interview mit CRN erklärt Ciscos weltweiter Channelchef Bruce Klein, was die verstärkte Ausrichtung des Netzwerkwerkers auf Cloud, Software und Services für den Channel bedeutet: Er sieht ein neues Business-Modell, auf das sich Partner rechtzeitig einstellen sollten – allerdings nicht zu schnell.

CRN: Cisco rückt die Themen Cloud, Software und Services stärker in den Fokus. Was bedeutet dieser Wandel für ihre Partner?

Klein: Für unsere Partner ist das Chance und Herausforderungen gleichermaßen, denn für sie bedeutet es, dass sich ihr Business-Modell ändert. Das Kerngeschäft für viele unserer Partner ist es, Hardware und technische Services zu verkaufen, im Cloud-Geschäft geht es aber um wiederkehrende Umsätze. Wir sind davon überzeugt, dass das Cloud-Geschäft in den nächsten Jahren weiter Fahrt aufnehmen wird und unterstützen unsere Partner auf dem Weg in diesen Markt. Mit unserem Cloud Partner Programm mit den drei Schienen Cloud Builder, Cloud Provider und Cloud Reseller entscheiden die Partner selbst, wie sie sich im Cloud-Geschäft aufstellen möchten. Sie können etwa cloud-basierte Services aus ihren eigenen Rechenzentren anbieten oder die Services anderer Anbieter weiterverkaufen. Für Partner dauert es bis zu fünf Jahre ihr Geschäftsmodell umzustellen. Systemhäuser sollten dabei allerdings auch bedenken, dass Endkunden aktuell immer noch sehr viele On-Premise-Lösungen kaufen. Wenn ein Partner sich zu schnell verändert, läuft er Gefahr, sein aktuelles Geschäftsmodell zu gefährden.

CRN: In den vergangenen Wochen hat Cisco mehrere neue Software-Lösungen vorgestellt: Welche Rolle wird das Software-Geschäft künftig in der Cisco-Strategie spielen?

Klein: Wir bieten Software rund um das Netzwerk an, unser Portfolio für Collaboration, Security und Mobility wird künftig noch mehr Software umfassen. Mit unserem Betriebssystem IOS, unseren Middleware-Lösungen, Collaboration und Security machen wir schon sechs Milliarden Dollar Umsatz im Jahr, werden unser Software-Geschäft aber definitiv weiter ausbauen. Was man von uns allerdings nicht sehen wird, sind Angebote wie ERP oder ähnliches.

CRN: Das »Internet of Everything« ist aktuell einer der großen Megatrends. Wie wird diese Entwicklung den Markt verändern?

Klein: Im sogenannten »Internet of Things« sind bereits jetzt mehr als zehn Milliarden Gegenstände mit dem Internet verbunden und das ist erst der Anfang. Bis zum Jahr 2020 werden es 50 Milliarden sein, von Autos über Sensoren bis hin zu weißer Ware wie Kühlschränken. Diese Vernetzung erzeugt natürlich gigantische Datenmengen. Das »Internet of Everything« bringt in einem nächsten Schritt Menschen, Prozesse, Daten und Gegenstände zusammen. Man könnte auch sagen, das »Internet of Everythig« macht aus Daten nutzbares Wissen.


  1. Cisco-Channelchef: »Für Partner ändert sich das Business-Modell«
  2. Routing und Switching als Auslaufmodell?
  3. Die Rolle der Partner

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