Videokommunikation

Cisco klagt gegen Microsoft-Skype Deal

17. Februar 2012, 15:09 Uhr | Ulrike Garlet
Microsoft und Cisco werden im Geschäfts mit Videokommunikation zu Konkurrenten

Microsoft und Cisco geraten im Markt für Videokommunikation aneinander. Gegen die Zustimmung der EU-Wettbewerbsbehörden zu der Übernahme von Skype durch Microsoft hat Cisco Klage beim Europäischen Gerichtshof eingereicht.

Microsoft droht Ärger wegen der Übernahme von Skype. Der Softwareriese hatte den VoIP-Anbieter im Mai vergangenen Jahres für 8,5 Milliarde Dollar gekauft - die teuerste Übernahme in der Formengeschichte von Microsoft.

Nun erhebt Cisco Klage vor dem Europäischen Gerichtshof gegen die Übernahme. Das hat der Netzwerkriese in seinem Unternehmensblog bekannt gegeben.

Nach Angabe von Cisco-Manager Marthin De Beer möchte die Nummer eins der Netzwerkbranche die Übernahme nicht grundsätzlich verhindern. Cisco fordert jedoch, dass die EU-Kommission ihre Zustimmung zu dem Deal an bestimmte Auflagen knüpfen sollte. »Cisco ist kein Gegner der Übernahme, aber wir glauben, dass die Europäische Kommission Bedingungen hätte festlegen sollen, die eine größere standardbasierte Interoperabilität gewährleistet hätten«, schreibt DeBeer in seinem Blog. Man wolle vermeiden, dass Videotelekommunikation künftig auf nur wenige Dienstleister oder Anbieter bestimmter Mobiltelefone beschränkt werden könne, führt er als Begründung für die Klage an.

Insbesondere Microsofts Pläne, Skype in die eigene Unternehmenskommunikationslösung Lync zu integrieren, stört Cisco dabei. Die Nummer eins der Netzwerkbranche warnt davor, dass es zu einer Monopolbildung im Bereich der Videokommunikation kommen könne. In Sorge dürfte Cisco dabei vor allem um den eigenen Dienst WebEx sein. Gerüchten zufolge soll auch Cisco Interesse an einer Übernahme von Skype gehabt haben.

Microsoft erklärte in einer Stellungnahme, dass die EU-Kommission eine gründliche Untersuchung der Skype-Übernahme durchgeführt habe, an der Cisco auch aktiv beteiligt gewesen sei. Die EU habe dem Geschäft dann ohne jegliche Auflagen zugestimmt. Man sei zuversichtlich, dass die Entscheidung der EU einer Überprüfung standhalte. Microsoft hatte versichert, dass Skype auch weiterhin konzernfremde Plattformen unterstützen wird.

Microsoft hat Skype im Mai vergangenen Jahres für 8,5 Milliarden Dollar übernommen. Bereits einen Monat später wurde die Übernahme durch die US-Kartelbehörden genehmigt. Im Oktober stimmte die EU-Kommission dem Deal zu.


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