Start-up Cloudxperts stellt Cloud-Plattform Applaya vor

Cloud-Services auch offline nutzen

22. Februar 2013, 8:58 Uhr | LANline/Dr. Wilhelm Greiner

Als Bremsklotz am Siegeswagen des Cloud Computings erweist sich immer wieder der Mangel an Offline-Verfügbarkeit der in der Wolke gehosteten Services. In diese Marktlücke will das frisch gegründete Unternehmen Cloudxperts vorstoßen: Mit ihrer Lösung Applaya bieten die Wolkenexperten eine Plattform für die Provisionierung gekapselter Applikationen und die Orchestrierung von Cloud-Anwendungen. Auf diese Weise lassen sich lokal laufende Windows-Applikationen per Cloud steuern, aber ohne Internetanbindung verwenden. Ein Self-Service-Interface sorgt dabei für Benutzerfreundlichkeit.

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Ein Grundproblem des Cloud-Ansatzes ist derzeit laut Jens Schneider, Mitgründer und Vertriebsverantwortlicher von Cloudxperts, dass rund 95 Prozent der herkömmlichen Anwendungen nicht SaaS-fähig (Software as a Service) sind. Mit Applaya bietet das von ehemaligen Mitarbeitern des Cloud-Anbieters Visionapp gegründete Unternehmen deshalb eine Möglichkeit, die Applikationen per Wrapping Cloud-fähig zu machen. Dies soll die Zeit für die „Cloudifizierung“ einer Software von teils mehrmonatiger Entwicklungsarbeit auf wenige Tage reduzieren. Das Cloud-Enablement einer typischen Software dauert laut Cloudxperts-Technikchef Christoph Dittmar nur zwei Manntage.

Diese SaaS-Anwendungen verteilt Applaya an zugehörige Clients, die derzeit ausschließlich für Windows-Geräte (Windows XP bis Windows 7, ab März auch Windows 8) vorliegen, ein Windows-RT-Client soll folgen. Auf Client-Seite laufen die Anwendungen in geschützten Containern, wie man dies etwa vom Application Streaming von Microsoft, Citrix oder VMware her kennt.

Damit arbeiten die Windows/SaaS-Anwendungen lokal und lassen sich auch ohne Netzzugang nutzen. Die Provisionierung sowie, etwa nach Ende einer Vertragslaufzeit, Deaktivierung bzw. Löschung der Anwendungen erfolgt jedoch zentral gesteuert über die Applaya-Cloud-Plattform.

Bei der Kapselung der Applikationen lässt sich festlegen, welche Anwendung mit welchen anderen kommunizieren darf. Dies ermöglicht laut Jens Schneider einerseits die Interoperabilität der zentral bereitsgestellten Applikationen, andererseits lässt sich so der Zugriff externer Apps auf die gekapselten Anwendungen unterbinden. Die Paketierung übernimmt Cloudxperts oder ein Partnerunternehmen.

Dem Endanwender präsentiert sich die Plattform als Self-Service-Portal mit Shop-System, aus dem er Applikationen auswählt, und Single Sign-on für die einmalige Anmeldung an allen gebuchten Anwendungen. Ein Anwender kann eine Software auch mehreren Devices zuweisen, um, wie heute oft üblich, geräteübergreifend damit zu arbeiten.

Aus Sicht des Administrators ist die Plattform ein mandantenfähiges System, das ihm per Dashboard einen Überblick über die verfügbaren und genutzten Applikationen verschafft. Für Service-Provider wichtig: Es gibt dreistufige Mandantenfähigkeit, der Cloud-SP kann also Aufgaben an Administratoren auf Kundenseite delegieren. Offene Schnittstellen sollen die Integration in Drittsysteme, zum Beispiel Enterprise App Stores, erleichtern. Auch Genehmigungsprozesse zu hinterlegen ist laut Christoph Dittmar möglich.

Das im Cloud-Umfeld immer wieder problematische Thema Lizenzierung geht Cloudxperts auf angenehm einfache Weise an: Das Kundenunternehmen versichert dem Service-Provider, die Lizenzrechte an Lösung X für Y User zu besitzen; daraufhin macht Applaya Y Lizenzen der Lösung X für den Kunden zum Verteilen an die Unternehmens-Clients verfügbar. Die Verantwortung für die Lizenzverwaltung bleibt damit beim Kundenunternehmen.

Ein Administrator kann den zu provisionierenden Anwendungen dabei eine „Timebomb“ mitgeben, die Applikation also nach Ablauf eines vorgegebenen Zeitfensters unbenutzbar machen. Dies ermöglicht Service-Providern den problemlosen Betrieb von SaaS-Applikationen mit befristeter Laufzeit, obwohl die Apps auf Client-Seite lokal gespeichert und ausgeführt werden.

Cloudxperts lässt die Applaya-Plattform derzeit laut Jens Schneider in einem RZ selbst hosten, plant aber den Vertrieb der Plattform als White-Label-Lösung an Service-Provider. Klassischen Providern wie zum Beispiel Web-Hostern will Cloudxperts mit Applaya den Einstieg ins SaaS-Geschäft erleichtern. Für Service-Provider bietet Cloudxperts ein On-Demand-Lizenzmodell an: Applaya Hosted kostet damit für SPs 9,90 Euro pro Nutzer und Monat.

Weitere Informationen finden sich unter www.cloudxperts.net.

Mit Applaya bestellt ein User seine Anwendungen in der Cloud, betreibt sie dann aber lokal. Bild: Cloudxperts

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