Dass der 32-Bit-Adressraum des IPv4 langfristig nicht mit dem Wachstum des Internets Schritt halten wird, zeichnet sich bereits seit den neunziger Jahren ab. Sein Nachfolger IPv6 soll der zunehmenden Adressknappheit entgegenwirken, das Management von Netzwerkadressen vereinfachen und die Weichen für neue Web-Technologien wie das »Internet der Dinge« stellen, das künftig eine automatisierte Warenverfolgung auf der Basis von RFID-Tags ermöglichen wird. Die neue Protokollgeneration ist im 128-Bit-Adressraum angesiedelt und umfasst somit 2128 einzigartige Adressen – das sind 79 Trillionen Trillionen mal mehr als es IPv4-Adressen gibt. Hinzu kommt, dass Netzwerke auf der Basis von IPv6 deutlich effizienter und sicherer sind. Im asiatischen und indischen Raum werden deshalb schon heute immer mehr reine IPv6-Infrastrukturen realisiert, und auch die nächste Generation der Smartphones und Always-Connected-Geräte soll standardmäßig für das neue Protokoll optimiert sein. Viele internationale Anbieter wie Google und eBay bieten ihre Services daher inzwischen optional bereits über IPv6 an, und auch Facebook testet das neue Protokoll schon ausgiebig.
Controlware warnt allerdings auch vor Umstiegs-Hürden: »Die beiden Versionen des Internet-Protokolls sind nicht kompatibel. Um die neuen Adressen nutzen zu können, müssen Unternehmen ihre IT-Infrastrukturen zunächst in eine hybride Konfiguration überführen, die IPv4 und IPv6 unterstützt. Dieser so genannte Dual Stack-Betrieb wird aller Voraussicht nach bis zu 20 Jahre Bestand haben – so lange, bis auch die letzten Anwender und Anwendungen auf IPv6 umgestellt sind«.