WLAN 802.11ax beschleunigt Unternehmensnetze

Das bringt WLAN 6

4. März 2019, 17:27 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»8x8-MIMO«, »OFDMA« und »QAM-1024«

Wie der Asus ROG Rapture GT-AX11000 bringen die meisten WLAN-6-Router acht Antennen mit, um das volle Potenzial ausschöpfen zu können
Wie der Asus ROG Rapture GT-AX11000 bringen die meisten WLAN-6-Router acht Antennen mit, um das volle Potenzial ausschöpfen zu können
© Asus ROG

Zu den wichtigsten Verbesserungen bei WLAN 6 gehören auf 8x8 erweitertes »MU-MIMO« (Multi User Multiple Input Multiple Output) und »OFDMA« (Orthogonal Frequency Division Multiple Access). Wurde beim bisherigen (maximal 4x4) MU-MIMO unter WLAN 5 nur der Datendurchsatz im Downlink durch die intelligente und bedarfsorientierte Verteilung der Bandbreite optimiert, so kommt mit der neuen Generation jetzt auch der Uplink dazu. Das ist insofern wichtig, als durch hochauflösende Bilder und Videos und andere große Dateien auch die Upload-Mengen und -Größen stetig steigen. Gleichzeitig wird die Zahl der maximalen Kanäle pro Access Point auf acht verdoppelt. Es könne also jeweils bis zu acht Geräte simultan mit dedizierten und bidirektionalen Kanälen versorgt werden. Werden gerade einmal nicht alle Kanäle benötigt, bündeln Router und Access Points die freien Kanäle bei Bedarf mit belegten. Um diese Vorteile nutzen zu können, sind allerdings zwingend entsprechende WLAN-6-fähige Clients sowie Router und Access Points mit einer entsprechenden Anzahl von Antennen notwendig.

Während sich 8x8-MIMO also vorwiegend um große Datenmengen kümmert und die Zahl der Verbindungen maximiert, geht es bei OFDMA eher um eine Effizienzsteigerung bei vielen kleinen Datenpaketen. Dazu wird die OFDM-Technologie um einige wichtige Verbesserungen erweitert, die bereits von LTE bekannt sind. Statt wie bisher für jedes Paket pro Zeiteinheit einen eigenen Frequenzbereich mit einer Breite von 20, 40 oder 80 MHz komplett zu reservieren, wird damit nun eine Unterteilung in sogenannte Resource Units (RU) mit einer Mindestgröße von 2 MHz möglich, von denen mehrere parallel genutzt und auch gebündelt werden können. Dadurch werden deutlich mehr Informationen in den Frequenzblock gepackt und so der Datendurchsatz insbesondere bei großen Mengen kleiner Datenpakete drastisch erhöht. Ein typisches Beispiel hierfür wären etwa viele gleichzeitig laufende Chats. Zudem bietet WLAN 6 die Möglichkeit von Kanälen mit einer Bandbreite von 160 MHz und kann Datenpakete auch an mehrere Empfänger gleichzeitig verschicken, ohne dafür doppelt Ressourcen belegen zu müssen.

Noch einen drauf setzt diesen Effizienz-Boostern – zumindest auf kurze Distanzen – der Schritt zu »QAM-1024« (Quadrature Amplitude Modulation). Damit wird bei der Modulation einerseits die Anzahl der Symbole vervierfacht und gleichzeitig die Zahl der Bits pro Symbol von acht auf zehn erhöht. Insgesamt soll das auf kurzen Wegen und bei ungestörtem Signalweg einen Geschwindigkeitszuwachs von bis zu 50 Prozent ermöglichen.

Eine leicht verständliche Einführung in die Arbeitsweise von OFDMA bietet dieses Video von Netgear:


  1. Das bringt WLAN 6
  2. »8x8-MIMO«, »OFDMA« und »QAM-1024«
  3. Weniger Energie, mehr Sicherheit
  4. Für wen sich der Umstieg auf WLAN 6 lohnt

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