Wenn es um Datensicherung geht, ist das Magnetband noch immer die beste Wahl. Es ist nicht automatisiert, aber billig und zuverlässig. Network Computing testete sieben Backup-Pakete.
Keine andere Backuptechnik ist so billig, zuverlässig und portabel wie das Magnetband. Und das Band wird auch so bald nicht verschwinden. Viele Hersteller haben ihre Band-Backupsysteme verbessert, Features hinzugefügt und die Bedienerfreundlichkeit erhöht.
Network Computing lud acht Hersteller ein, am Test von Band-Backupsystemen teilzunehmen: Atempo, Bakbone Software, Commvault Systems, Computer Associates, Hewlett-Packard, IBM Tivoli, Legato Software und Veritas Software. Nur Atempo sagte mangels Zeit und Ressourcen ab.
Alle Produkte, die im Test vertreten waren, zielen auf den Einsatz in Unternehmen mit erweiterten Datensicherungsanforderungen. CA, HP, Legato, Tivoli und Veritas sind schon lange auf diesem Feld tätig, was beruhigend wirkt auf Administratoren, die für die Sicherheit der Daten des Unternehmens verantwortlich sind.
Commvault und Bakbone sind Newcomer. Commvault hat einen guten Stammbaum: Diese Einheit der AT&T-Bell-Labs wurde bereits 1988 gegründet und entwickelte Backup-/Restore-Software für die interne Nutzung durch AT&T. Commvaults Senior-Management kaufte 1996 das, was heute Lucent ist und brachte 2000 Commvault-Galaxy auf den Markt.
Report-Card: Backup-Software
Features: Backup-Software
Wir testeten die Produkte in unserer Network-Computing-24/7-Produktionsumgebung. Unsere Tests umfassten Bedienungsfreundlichkeit, Schnittstellendesign, Hardware- und Betriebssystemunterstützung, Management, Konfiguration und Preis (die angegebenen Preise gelten für unsere Konfiguration). Außerdem untersuchten wir die Fähigkeiten der Produkte, Disk-Backups durchzuführen – eine Aufgabe, die Software-Backup-Produkte inzwischen geschickter durchführen, als sie es in der Vergangenheit taten, als Disk-Features entweder ganz fehlten oder nur schwach implementiert waren. Die jüngste Generation von Band-Backup-Software erlaubt Administratoren generell, dem Backup-Schema ohne große Anstrengungen Disk-Pools hinzuzufügen.
Natürlich sahen wir uns an, wie die Produkte Komplettsystem-Wiederherstellung, manchmal Bare-Metal-Restores genannt, unterstützen. Dies ist der der Prozess, der nicht nur die Daten wiederherstellt, sondern auch das darunter liegende, bootbare Basisbetriebssystem, um das gesamte System von einer vollkommen leeren Plattensammlung zurückzuholen. Diese Art der Wiederherstellung ist nicht elementar für jede Maschine im Netzwerk, aber sie ist kritisch für Systeme, die blitzschnell wiederhergestellt werden müssen, beispielsweise in einer Desaster-Recovery-Hotsite.
Magnetband, das sich bis zu den Tagen der Mainframes und zentralisierten Backups zurückverfolgen lässt, hat Nachteile (gehabt), die von der Nutzung durch ausgegliederte IT-Abteilungen herrühren. Eine Person entfernt vielleicht ein Band, ohne es zu ersetzen, was das gesamte Backup ruiniert. Abgelegene Zweigbüros tendieren außerdem dazu, nicht in den am besten geeigneten Umgebungen untergebracht zu sein, so dass übermäßige Hitze, Luftfeuchtigkeit und Staub delikate Bandlaufwerke zerstören können.
Band-Backup-Softwarehersteller sind vielleicht der am wenigsten standardisierte Haufen im Netzwerkgeschäft. Keine zwei Pakete verwenden dieselbe Terminologie oder einander auch nur entfernt ähnelnde Setup- und Betriebsmethoden, und jedes Produkt hat seine eigene komplexe Liste von Kompatibilitäten.
Vor dem Einkauf gilt es herauszufinden, welche Betriebssysteme unterstützt werden müssen. Die Administratoren sollten wissen, welche Betriebssysteme nur angeschlossene Bandlaufwerke oder Libraries benötigen, welche Netzwerkclients brauchen und welche als zentralisierte Server funktionieren werden. Empfehlenswert ist, sich eine Liste der Hardware, Software und Betriebssysteme anzufertigen, in der auch Konfigurationen und Versionsnummern notiert sind. Dann ist zu entscheiden, auf welcher Betriebssystemplattform die Managementkonsole laufen soll. An welchen Plattformen sind Libraries angeschlossen und welche Libraries sind SAN-Einheiten? Je vollständiger dieses Inventar ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, die richtige Software zu finden.
Administratoren sollten auch herausfinden, wo die Band-Backup-Software die Dateien indiziert. Indizes können unhandlich werden, besonders, wenn sie nur in flachen Textdateien generiert werden. Einige Produkte kommen mit vollwertigen Datenbankapplikationen. Commvaults Galaxy enthält beispielsweise den Microsoft-SQL-Server. Andere bringen ihre eigenen Datenbanken mit oder Datenbankoption von Drittanbietern.
Und schließlich ist es immer gut, seine Daten zu kennen. Wenn die Applikationen Tausende kleine Dateien nutzen, ist von erhöhter Bandabnutzung und geringem Durchsatz auszugehen. Mediadateien, beispielsweise Sound, Video und Bilder, sind in der Regel bereits komprimiert, so dass das Backup von zusätzlicher Komprimierung nicht profitiert. Zu berücksichtigen ist ferner die Datenzuwachsrate, und zwar nicht nur in puncto Größe sondern auch unter dem Gesichtspunkt hinzugefügter Server. Ein gründlich gepflegtes Inventar wird den Administrator daran erinnern, welche Applikationen spezielle Softwarepakete oder Module für Backups benötigen.
Wir haben mit jedem Produkt einfache Backups und Restores durchgeführt, um die Fähigkeiten der Software im täglichen Einsatz zu testen. Nachdem wir die Unbequemlichkeiten der Schnittstellen hinter uns gelassen hatten, fanden wir die täglichen Prozeduren in allen Paketen gut automatisiert.
CAs Brightstore-Enterprise-Backup 10.5 erhielt unsere Auszeichnung »Referenz« in Anerkennung seines Preises, seiner Bedienungsfreundlichkeit und seiner Berichtsfähigkeiten. Veritas’ Netbackup 5.0 und HPs Openview-Storage-Data-Protector 5.1 schlugen sich ebenfalls gut, aber der höhere Preis und die komplizierte Lizenzierungsprozedur von Netbackup reduzierten das Gesamtergebnis dieses Produkts. Der gute Preis des HP-Produkts ließ uns nicht über die (relativen) Mängel bei der Berichterstellung, der Schnittstelle und beim Management hinwegsehen.
Brightstor-Enterprise-Backup steht im Schatten seines kleineren, mehr bekannten Cousins Arcserve. Aber Brightstor setzt sich als führendes Produkt durch, und zwar nicht nur innerhalb CA, sondern im gesamten Backup-Feld. Die gute grafische Benutzerschnittstelle und leicht zu benutzenden Features des Produktes helfen Administratoren, ihren Job zu erledigen. Das Paket kombiniert bequeme Assistenten und Checklistenfunktionalität mit einer exzellenten Schnittstelle zu einem geringen Preis.
Wir installierten Brightstor in weniger als 15 Minuten. Die Hauptadministrationsseite bietet über vier Registerkarten auf der linken Seite des Rahmens Zugriff auf die Funktionalitäten des Programms: ein Quick-Start-Menü, ein Assistentenmenü, ein Utilitiesmenü und ein nützliches Menü mit den zuletzt benutzten Funktionen. Die rechte Seite nimmt ein Web-Browser für sich in Anspruch, der unter anderem Links enthält zum vollständigen Brightstor-Enterprise-Backup, zum technischen Support mit E-News-Seiten und zur Liste zertifizierter Geräte.
Die Lizenzierung des Produkts ist einfach: Die »Klick-Lizenzierung« des Unternehmens ließ uns ohne komplizierten Lizenzierungsprozess die gewünschten Komponenten selektieren und installieren. CAs Methode ist nicht die einfachste, aber sie ist deutlich einfacher als die anderer Hersteller, beispielsweise Veritas’.
Brightstor glänzt bei der Berichtserstellung. Die Standardberichte des Produkts liefern Informationen über beendete Backups, Fehler, Backup-Dauer, Backup-Volumen und Komprimierung. Die intuitive Schnittstelle macht es außerdem einfach, eigene Berichte zu erzeugen.
Wie die meisten Produkte auf dieser Ebene unterstützt auch Brightstor eine Vielzahl Hardware- und Softwareplattformen. Die meisten der überwiegend eingesetzten Plattformen, darunter Compaq-Tru64, IBM AIX, Windows und Solaris, werden als Clients und Master-Server unterstützt. Aber das Produkt unterstützt weder Macintosh-Clients oder -Server, noch bietet es eine Master-Server-Option für Linux. Letztgenannte Option sucht man allerdings in den meisten anderen Paketen ebenfalls vergebens. Die Linux-Client-Support-Liste ist wiederum umfangreich und enthält neben Debian und Redhat viele andere Distributionen.
Brightstor bietet verschiedene Optionen für die Clientinstallation: Die Windows-Server-Plattform erlaubt Remote-Installationen, die anderen Plattformen unbeaufsichtigte oder Silent-Installationen, wobei der Client-Code allerdings lokal zur Verfügung stehen muss. Das separat verfügbare CA-Unicenter-Software-Delivery-Tool unterstützt ebenfalls Clientinstallationen.
Brightstor unterstützt Microsofts Volume-Shadow-Copy-Service (VSS) auf Windows-Server-2003-Systemen. Das Produkt führt für Windows und Solaris Bare-Metal-Restores durch.
HP hat mehr getan, als einfach nur den Namen ihrer Backuplösung zu ändern. Omniback ist nun ein echtes Multiplattform-Werkzeug. Viele Verbesserungen – besonders bei der Lizenzierung – sind in das Produkt eingeflossen. Preisgestaltung und Lizenzierung für Openview-Storage-Data-Protector sind einfach und bereits das Basispaket enthält Features, die anderen Produkten fehlen, beispielsweise Bare-Metal-, Systemebene-Restores. Das Produkt kostet auch nur weniger als die Hälfte anderer Produkte.
Die Managementschnittstelle des Produkts, Cell-Manager genannt, startet (optional) mit einem Fenster, das Schaltflächen für Basisaufgaben enthält. Zu diesen Aufgaben zählen das Hinzufügen von Clients und Benutzern, die Konfiguration neuer Geräte, das Ändern von Backup-Spezifikationen, das Ausführen von Backups und Restores. Neben dem Assistenten-Pop-up in der Symbolleiste befindet sich eine Drop-down-Liste mit Optionen für spezifische Menüs in den zwei Fensterhälften darunter. Diese Fenster enthalten das vertraute, Explorer-ähnliche Baum-Menü und den Informations-/Aktionsbereich. Die Benutzerschnittstelle ist nicht so attraktiv wie die von Brightstor, Netbackup oder Tivoli-Storagemanager, aber sie ist deutlich besser als alles, was Legato-Networker zu bieten hat.
Das Berichtselement ist adäquat, aber ihm fehlen einige Features der anderen Produkte. Berichte lassen sich per E-Mail, Broadcast an externe Scripts oder via SNMP senden sowie in eine Logdatei schreiben. HP stellt keine vorgenerierten Berichte zur Verfügung, aber das Berichterstellungswerkzeug des Produkts ist leicht zu benutzen. Auch das Endpunkt-Deployment ist dank eines Assistenten zum Hinzufügen neuer Clients einfach. Remote-Installationsdienste sind verfügbar für HP-UX, Solaris und Windows.
Betriebssystemunterstützung ist ein gemischter Warenkorb: Unterstützung des Cell-Managers, der Schnittstelle, des Manager of Managers und des Installationsservers ist auf Windows, HP-UX und Solaris beschränkt. HP muss sich um den fehlenden Liux-Support der meisten Managementbestandteile des Produkts kümmern. Media-Changer und Disk-Agenten sind für die meisten Plattformen verfügbar.
HP bemüht sich, ihr einmaliges Zero-Downtime-Backup für die HP-Storageworks-Enterprise-Virtual-Array-Produktreihe zu betonen: Das ist ein prima Feature für Storageworks-Kunden, aber in einer heterogenen Umgebung ist dieses Feature nicht besonders nützlich. Die Disk-to-Disk-Backup-Features des Produkts sind nur schwach, aber wir erwarten Verbesserungen in künftigen Programmversionen. Die Features des Disk-to-Disk-Backup-Schemas sind im Administratorhandbuch nur unzureichend dokumentiert. Die Maximalgröße für ein Dateigerät beträgt 500 GByte, und Komprimierung ist nicht verfügbar. Das Produkt unterstützt NDMP-Backups von einigen NAS-Geräten, aber die Liste der unterstützten Produkte ist kurz – die meisten HP-NAS-Geräte sowie einige von Network Appliance und EMC sind enthalten.
Veritas’ Produkt war lange Zeit der Gold-Standard der Backup-Software, und auch dieses Release hat uns nicht enttäuscht. Die Installation auf unserem Dell-Server war eine Kleinigkeit. Das Produkt entdeckte und inventarisierte unsere Quantum-M1500-Library sofort.
Die Schnittstelle von Netbackup besitzt ein gutes Design und ist leicht zu benutzen. Das Hauptfenster ist dreigeteilt und besitzt eine Symbolleiste. das linke Fensterdrittel zeigt ein Baum-Menü und einen Aktivitätsmonitor, der den Status der verschiedenen, in einem Fenster rechts unten aufgelisteten Jobs anzeigt. Das Fenster rechts oben zeichnet die Backup-Umgebung einschließlich Server und Library nach. Nach einem Doppelklick auf einen individuellen Job öffnet sich sofort ein Detailfenster mit einer Jobübersicht. Eine nützliche Troubleshooter-Schaltfläche liefert zusätzliche relevante Informationen und bietet Hilfe gegen Fehler. Als letzten Ausweg kann der Administrator im Fehlerfall dann auch noch auf einen Link zu Veritas’ Support-Web-Site klicken.
Die zehn Defaultberichte von Netbackup decken von Jobstatus bis zu beschriebenen Medien einiges ab. Das Produkt listet außerdem sieben Berichte für Bandmedien auf. Jeder Bericht lässt sich durch Zeit und Datum, Job-ID, individuellen Medienserver oder individuellen Client begrenzen. Detailliertere Berichte erhält der Administrator erst mit Veritas’ Netbackup-Advanced-Reporter (natürlich ein separates Produkt). DLT-Solutions’ Commandcentral-Dienst, der mit Netbackup zusammenarbeitet, besitzt dies gleiche Funktionalität wie Netbackup-Advanced-Reporter, bietet aber zusätzlich Chargeback- und Steuerungsfunktion. Administratoren könnten auch selbst die Netbackup-Logsdateien analysieren und Berichte erzeugen, aber in großen Umgebungen ist diese zeitraubende Aufgabe nicht praktikabel.
Unser Network-Computing-Setup war zwar nicht teuer, aber Veritas’ Lizenzierungs- und Preisschema ist nur schwer zu verstehen. Der Hersteller sollte diese Optionen vereinfachen.
Netbackup-Clients lassen sich remote nur auf Windows-NT/2000/XP/2003-Systemen installieren, aber die Unterstützung für andere Betriebssysteme ist trotzdem gut. Dazu gehört auch die Unterstützung von Linux als Backup-Client, als Backup-Server arbeitet Netbackup allerdings nur mit Redhat-Advanced-Server zusammen. Neu in Version 5.0 ist die Unterstützung von Dateien mit mehr als 2 GByte unter Linux. Dieses Programm gehört zu den wenigen, die Debian als Client unterstützen.
Netbackup 5.0 führt vollständige Systemwiederherstellungen nicht allein durch, aber das optionale Veritas-Bare-Metal-Restore bewältigt diese Aufgabe. Veritas hat durch einen Upgrade für Disk-Staging die Fähigkeiten von Netbackup beim Einsatz in einem Disk-to-Disk-Szenario verbessert. Das Produkt enthält außerdem Synthetic-Backup. Dies erzeugt ein vollständiges Backup-Set aus inkrementellen Backups, was zu schnelleren Restores führt als das Laden mehrfacher inkrementeller Backups. Netbackup 5.0 unterstützt Windows-Server-2003-VSS – das Programm nutzt VSS für Backups geöffneter Dateien. Mit einem Add-on-Feature unterstützt Netbackup NDMP-Backups unter Verwendung von NDMP 3 und 4.
Commvault-Galaxy ist eine Komponente des QiNetix-Self-Managed-Storage-Networks des Herstellers (vergleichbar mit IBMs Tivoli-Storage-Manager). Das Produkt ist durchschnittlich, es zeigt weder vernichtende Schwächen noch spezielle Stärken. Galaxy-Backup und -Recovery bietet einige Vorteile mit Windows, aber lediglich Endpunkte für die meisten anderen Plattformen.
Das Lizenzierungsschema des Produkts ist einfach. Für die Unterstützung einer gegebenen Datenbank oder eines Betriebssystems sind einfach die Module für diese Software zu kaufen. Wir wünschten uns nur, dass die Lizenz nicht auf Disketten ausgeliefert wird. Commvault zeigt keine detaillierte Betriebssystemplattform-Unterstützung auf ihrer Web-Site, was es schwierig macht, das Produkt zu untersuchen, ohne den Hersteller anzurufen.
Die klare, einfach zu handelnde Benutzerschnittstelle von Galaxy läuft als Java-Applikation in einem Browser-Fenster. Administratoren können auf diese Schnittstelle von nahezu jeder Maschine aus zugreifen, solange diese Maschine über einen Web-Browser mit Java-Support verfügt. Ein Microsoft-Management-Console-Snap-in zeigt die Ereignisanzeige-, Job-Controller- und Commcell-Browser-Fenster, von denen aus Administratoren beinahe jede Einstellung überwachen oder ändern können.
Galaxy erlaubt die Remote-Installation der Endpunkte auf Windows- und anderen Plattformen einschließlich Unix. Administratoren müssen aber den DNS-Server-Namen ihres Haupt-Backup-Servers kennen, denn Galaxy bie-tet keine Drop-down-Liste, aus der sich dieser selektieren ließe.
Obwohl Galaxy annehmbar viele Endpunkte – einschließlich Macintosh und Linux – unterstützt, muss der Haupt-Backup-Server eine Windows-Machine sein, weil das Produkt Microsoft-SQL-Server nutzt. Dieser Nachteil wird teilweise ausgeglichen durch die Möglichkeit, die Administration von fast jeder Maschine aus durchzuführen, die Java unterstützt und eine Web-Browser besitzt. Commvault bietet auch Media-Endpunkte für die Ausführung von Libraries an anderen Plattformen.
Das Produkt unterstützt Windows-Server-2003-VSS-Technologie für Schnappschüsse und geöffnete Dateien, aber es gibt keinen vollständigen System-Restore (Bare-Metal-Restore). NDMP-Support für Netapp-Filers und Calderra-Server ist vorhanden.
Galaxy erzeugt exzellente Berichte. Das Produkt kommt mit 16 auf SQL basierenden Berichten, die im Default-Browser mit vollen Farben im HTML-Format erscheinen.
Als relativer Newcomer im Band-Backup-Geschäft besitzt Netvault Stärken bei der Berichterstellung, aber Schwächen beim Management. Wir hatten keine Probleme, Netvault zu installieren. Das Programm entdeckte und inventarisierte unsere Quantum-Library schnell und zeigte klare, aufgeräumte Installations-Dialogboxen. Die Benutzerschnittstelle ist ebenfalls simpel, mit Boxen für Backup, Restore, Client-Management, Gerätemanagement, Status, Medienmanagement, Job-Management und Logs. Es ist einfach, Jobs einzurichten und Backups zu planen.
Netvault unterstützt viele der Applikationen, die Unternehmen üblicherweise sichern müssen, darunter Microsoft-Exchange, Postgre/SQL, Oracle und Lotus-Domino. Andererseits tut die schwache Onlinehilfe wenig mehr, als dem Administrator zu sagen, wie er das Administrations-Manual-PDF laden kann.
Das Produkt bietet extensiven Support für Server und Clients, einschließlich vieler verschiedener Linux-Umgebungen. Alle Haupt-Linux- und Unix-Distributionen sind vertreten, ebenso die meisten Windows-Varianten.
Bakbone sagt, dass die nächste Version auch Remote- und Silent-Installationen unterstützen werde. In der Zwischenzeit ist auf Deployment-Software anderer Hersteller zurückzugreifen, es sein denn, man möchte sich auf jedem Server individuell anmelden.
Kommt es zur Katastrophe, kann Netvault rohe Dateisystem-Backups- und Restores durchführen. Das Produkt unterstützt Disk-to-Disk-Transfers, indem es ein Pseudo-Library-Gerät mit Slots und Laufwerken erzeugt. Laufwerke lassen sich auf jedem verfügbaren Medium einschließlich SAN-Arrays spezifizieren. Diese Version unterstützt NDMP 3 und 4.
Die Berichtsfunktionen von Netvault sind robust. Die 29 Basisberichte sind reich an Farben, gut lesbar und enthalten Standard-Fehler- und Medienberichte. Die Berichte lassen sich einfach als Webseiten, HTML-only-Seiten, Webseiten-Archiv oder Textdatei speichern. Der im Produkt enthaltene Berichteditor lässt Administratoren existierende Berichte modifizieren oder neue Berichte basierend auf gesammelten Elementdaten erzeugen.
Tivoli-Storage-Manager ist das perfekte Beispiel für die These, je flexibler etwas sei, desto schwieriger sei es zu konfigurieren. Nicht falsch verstehen – uns gefällt die Flexibilität von Tivoli-Storage-Manager. Es ist einfach ein bisschen mehr zusätzliche Planung erforderlich – und die Bereitschaft, die Kraft zu bändigen, die es letztendlich ermöglicht, das Produkt individuellen Bedürfnissen anzupassen. Man beachte, dass Tivoli-Storage-Manager für mehr gedacht ist, als lediglich Backups und Restores durchzuführen. Die Add-on-Module des Produkts decken Speicherplatz- und SAN-Management ab.
Die Web-Schnittstelle des Produkts ist intuitiv bedienbar, und Zugriff ist von jeder Maschine aus möglich, die einen modernen Web-Browser besitzt. Für Retro-Typen: Alle Funktionen lassen sich auch über die Befehlszeile ausführen.
Das umgebungsverwaltete Lizenzierungsmodell von Tivoli ist das beste unter den getesteten Produkten. Lizenziert werden die genutzten Geräte statt Managementkonsolen oder Endpunkte.
Tivoli-Storage-Manager läuft mit den meisten IBM-Betriebssystemen und auf der meisten IBM-Hardware. Das Produkt unterstützt Linux einschließlich Linux auf IBMs Z-Series-Systemen. IBM-Anwender können mit Tivoli-Storage-Manager ihre gesamte blaue Infrastruktur sichern. Außerdem unterstützt das Produkt für Backups eine ganze Reihe von Applikationen und Plattformen, beispielsweise Microsoft-Exchange, Lotus-Domino und Oracle-Datenbanken. Wir wünschten uns, das Produkt könnte Clients auf Remote-Server »pushen«, ohne dass dazu zusätzliche Software von IBM gekauft werden muss.
Tivoli-Storage-Manager nutzt Christie-Bare-Machine-Recovery von Christie Data Products für Bare-Metal-Restores von Windows-Maschinen. Für andere Systeme steht »IBM Storage Manager for System Backup and Restore« zur Verfügung. Dieses Add-on unterstützt AIX 5.1 und 5.2 sowie JFS-, JFS2-, NFS- und CDFS-Dateisysteme. Sowohl die Christie-Lösung als auch das System-Backup-and-Recovery-Paket sind Add-ons.
Das IBM-Produkt unterstützt vollständige Disk-to-Disk-Backups, wenn Unternehmen die Vorteile schneller ATA- oder SATA-Backups nutzen wollen. Die Berichtserstellung des Tivoli-Pakets ist gut abgerundet, bietet aber nichts besonders Erwähnenswertes.
Tivoli-Storage-Manager ist in einer Extended-Edition verfügbar. Diese Edition ergänzt das Produkt mit Desaster-Recovery-Planung, NDMP-Support für NAS-Filers und Unterstützung für die größten Band-Libraries. Größere Unternehmen werden die Extended-Edition für ihre Backups nutzen wollen – Upgrades sind unkompliziert. Nur die Extended-Edition unterstützt NDMP – NDMP 3, um genau zu sein.
Legato-Networker erledigte alle Aufgaben, die wir dem Produkt aufgetragen hatten. Das Produkt hat eine lange Geschichte und nun, nachdem Legato gekauft wurde, eine starke Firma hinter sich. Aber das Produkt besitzt eine Schnittstelle, die, vorsichtig ausgedrückt, als Retro bezeichnet werden darf. Das soll bedeuten, dass die Schnittstelle an die Tage von Windows 3.1 erinnert.
Die grafische Benutzerschnittstelle ist in drei Bereiche unterteilt: links, rechts und unten. Der untere Bereich dient primär zur Nachrichtenanzeige, der linke enthält das vertraute Baum-Menü für Networker-Server und -Clients, und der rechte enthält ein Fenster mit vielen kleinen Schaltflächen/Icons, die Zugriff auf die Hauptkomponenten von Networker bieten. Alles ist brauchbar, sollte aber besser sein. Darüber hinaus mussten wir eine Kommandozeilenschnittstelle verwenden, um unsere Quantum-Library zu konfigurieren. Dieses Utility hat zwar gut funktioniert, aber nur Legato arbeitet mit solchen Methoden – wir hätten eine grafische Schnittstelle für die Konfiguration von Libraries bevorzugt.
Legato bietet einen gemischten Salat von Lizenzierungsoptionen für Networker. Der Lizenzierungsprozess ist durch die erforderliche Eingabe langer Lizenzschlüssel und einer verkrampften Einkaufsstruktur recht kompliziert. Die große Auswahl an Optionen ist gleichzeitig Segen und Fluch. Es ist einigermaßen schwierig, eine Lizenz zu erhalten, aber schließlich erhält man, was man will.
Die Betriebssystemunterstützung von Networker 7.1 ist sehr gut. Das Produkt unterstützt vollständige Server unter Linux und natürlich die erwartete Palette anderer Betriebssysteme einschließlich Solaris, HP-Tru64, AIX und IRIX. Die Clientauswahl ist vergleichsweise vollständig und enthält auch das aktuellste Macintosh-OS-X 10.3.
Networker unterstützt Bare-Metal-Restores mit einem zusätzlichen Paket sowie Disk-to-Disk-Backups mit der Disk-Backup-Option. Die NDMP-Unterstützung von Networker ist gründlich – schließlich war Legato an der NDPM-Entwicklung führend beteiligt.
Wir testeten die Backup-Produkte in unserem Real-World-Applikations-Lab. In diesem Lab ist eine Vielzahl unterschiedlichster Hard- und Software installiert, womit es einen idealen Standort für derartige Tests bildet. Wir nutzten einen unserer Standard-Testserver, einen 2U-Dell-2650 mit 1 Gbyte Arbeitsspeicher und zwei 2,4-GHz-Pentium-4-Xeon-Prozessoren. Insgesamt verwendeten wir sieben 15000-RPM-Seagate-Festplatten (eine pro getestetem Backup-Paket) mit jeweils 36 GByte Kapazität. Auf die Platten luden wir Microsoft-Windows-Server-2003 in der Standard-Edition.
Unser Bandsystem war eine Quantum-M1500-Library mit zwei DLT8000-Laufwerken, per SCSI an den Adaptec-29160-SCSI-Controller unseres Dell 2650 angeschlossen.
Nach dem individuellen Laden und Konfigurieren der Backup-Pakete installierten wir Agenten für Oracle, Microsoft-Exchange, Windows-2000-ADS und generelle Windows-2000-Dateiserver, die unsere Network-Computing-Infrastruktur bilden. Wir führten mehrere Backup-und-Restore-Prozeduren aus, um die Funktionalität zu testen und zu verifizieren. Schließlich untersuchten wir das Medium-Handling der Produkte.
Magnetband ist nach wie vor das billigste und zuverlässigste Netzwerk-Backup-Medium, aber es erfordert auch die meiste Setupzeit. Die Anforderungen sind so spezifisch, dass Administratoren in der Regel ein vollständiges Inventar der eingesetzten Betriebssysteme, Softwareapplikationen und Hardware benötigen, um ein geeignetes Band-Backup-Produkt auswählen zu können. Wir bewerteten die sieben Produkte, die am Test teilnahmen, in den Kategorien Bedienungsfreundlichkeit, Leichtigkeit der Installation und Konfiguration, Lizenzierung, Betriebssystem- und Hardwareunterstützung, Berichterstellung, Schnittstellendesign, Management und Preis. Wir können zwar bedenkenlos jedes der getesteten Produkte empfehlen, dennoch vergaben wir die Auszeichnung »Referenz« der Network Computing an Computer Associates’ Brightstor-Enterprise-Backup 10.5, weil es sehr leicht bedienbar ist, großartige Berichtsfeatures besitzt und zu einem guten Preis kommt. [ nwc, dj ]