Verizon feiert Durchbruch bei der vierten Mobilfunkgeneration

Erste LTE-Tests in Seattle und Boston erfolgreich

16. August 2009, 22:56 Uhr |

Verizon ist bei seinen Anstrengungen, der erste LTE-Provider (LTE: Long Term Evolution) zu werden, einen großen Schritt vorangekommen. Soeben konnten die ersten Systemtests in zwei US-Metropolen erfolgreich durchgeführt werden. Bei den Tests in Seattle und Boston erfolgte die Sprachübertragung als Voice-over-IP (VoIP) über ein neues LTE-Netzwerk. Insgesamt stehen in den beiden Städten derzeit zehn Zellen für eine Übertragung nach dem neuen LTE-Standard bereit.

An dem Test in den beiden Städten war eine Reihe von TK-Unternehmen beteiligt: Alcatel-Lucent
und Ericsson lieferten die Basis-Stationen, LG und Samsung stellten die Handys bereit, Starent
Networks und Nokia Siemens Networks konnten die erforderlichen Netzwerkgeräte beisteuern.

Verizons neues LTE-Netz basiert auf dem 700-MHz-Band, das das Unternehmen als Folge der
TV-Digitalisierung ersteigern konnte. "Diese Tests haben ganz klar bewiesen, dass mit LTE
Download-Raten von sieben bis zwölf MBit/s möglich sind, sagt Verizons Technologiechef Tony
Melone.

Dieses relativ niederfrequente Frequenzband erlaubt eine große Übertragungsreichweite, sodass
für dieses Netz nur wenige Sendestationen erforderlich sind. Außerdem erreicht es eine gute
Durchdringung von Gebäuden und anderen Hindernissen, sodass es deshalb sogar als Ersatz für
drahtgebundene Festnetzanschlüsse in der Diskussion ist.

Außer Verizon planen noch weitere US-Provider den Aufbau eines LTE-Netzes. Hierzu gehören unter
anderen AT&T und T-Mobile. Die LTE-Technik konkurriert hauptsächlich mit Wimax nach dem
802.16-Standard und soll im Laufe des nächsten Jahres kommerziell eingeführt werden. Im ersten Jahr
will Verizon eine Ausbreitung erzielen, mit der 100 Millionen Personen in 30 Metropolen erreicht
werden können; bis 2013 soll es dann ein flächendeckendes Angebot geben.

Der Provider Clearwire bietet dagegen Wimax bereits in den US-Städten Atlanta, Baltimore, Las
Vegas und Portland an. Weitere zehn Städte sollen noch bis zum Jahresende folgen.

Harald Weiss/pf


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