Drohende Datenverluste sind für Anwender dramatisch, können aber mitunter durchaus kuriose Hintergründe haben. Das Datenrettungsunternehmen Attingo hat jetzt besonders bemerkenswerte Fälle aufgelistet.
So haben die Fehlerbeschreibungen einiger Nutzer defekter Datenträger nahezu nichts mit der Realität zu tun. »Die externe Festplatte funktionierte nach dem Anstecken an USB plötzlich nicht mehr«, lautete zum Beispiel die Aussage eines Datenrettungskunden. Die äußere Optik ließ jedoch etwas anderes vermuten: Massive Schäden am externen Gehäuse und der Festplatte selbst. Nach erneutem Nachfragen gestand der Anwender, dass der Datenträger versehentlich von einem Baufahrzeug überfahren wurde.
Auch Kulinarische Köstlichkeiten haben eigentlich nichts in einer Festplatte zu suchen. Diese Ansicht scheinen jedoch nicht alle Anwender zu teilen, auch wenn sie das nicht immer zugeben wollen. »Die Festplatte ist runtergefallen, und ich habe dann auf meinem ganz sauberen Schreibtisch nur kurz hineingeschaut, ob der Arm hängen geblieben ist«, teilte ein Kunde den Datenrettungs-Experten mit. Die Diagnose im Reinraum ergab jedoch, dass eigenartige weiße Flöckchen im Inneren der Platte verteilt waren: Kokosraspeln.
Ein anderer Fall zeigt ein ganz neues Argument dafür, dass Notebooks nur bedingt für Gamer geeignet sind: Ein 18jähriger Jugendlicher wollte keine Minute auf sein Spielvergnügen verzichten und legte sich einfach mit dem Notebook in die Badewanne, um mit seinem virtuellen Ich durch die Spiel-Landschaften zu laufen. Als es unerwartet an der Tür läutete, fiel der mobile Rechner in die Badewanne und mit ihm auch Arbeiten für das Abitur.
Heiß her ging es in einer Arztpraxis. Wegen der Kälte hatte eine Ärztin einen Heizlüfter neben ihrem Schreibtisch aufgestellt, der mit Notebook, Datensicherungsfestplatte sowie viel Papier bevölkert war. Zu Mittag ging die Frau Doktor in ihre Wohnung über der Praxis zum Essen. Als sie wieder zurück in die Praxis kam, stand diese in Flammen. Sowohl die Computermaus, als auch einige Kugelschreiber waren mit dem Gehäuse des Laptops verschmolzen. Die Datenrettung war trotzdem zum größten Teil erfolgreich.
In einem anderen Fall erweiterte eine Familie im Sommer ihr Einfamilienhaus. Dazu wurde eine Bodenplatte betoniert. Neugierig beobachteten die Familienmitglieder vom darüber liegenden Balkon aus das Geschehen. Die Tochter des Hauses hatte das Notebook auf der Einfriedungsmauer abgestellt. Als der Beton auf die Bewehrung gepumpt wurde, fiel dem Mädchen der Laptop in die zähflüssige Masse. Erfreulich: das Gerät konnte noch herausgefischt und die Daten aus der harten Schale gerettet werden.
Eine besonders unschöne Erfahrung mit RAID-Systemen musste eine Marketingagentur machen, die sich in einer alten Fabrik eingemietet und die Server im Erdgeschoß in einemkleinen Raum aufgestellt hatte. Bauarbeiten auf der Straße direkt davor zerrten bereits an den Nerven der Mitarbeiter. Als jedoch plötzlich auch das Datenlaufwerk nicht mehr ansprechbar war, verzweifelten alle. Es zeigte sich, dass alle acht Festplatten im RAID-Verbund defekt waren. Durch eine plötzliche massive Erschütterung bei den Bauarbeiten sind die Schreib-/Leseköpfe aller Festplatten gleichzeitig auf den Magnetscheiben aufgeschlagen und in Folge abgerissen.
Aus den Datenrettungsfällen des Jahres 2013 will Attingo mit Hilfe der Nutzer von Facebook oder Google+ den kuriosesten auswählen. Zu gewinnen gibt es einen von drei iPod nano.