Auf seiner jährlichen Kunden- und Partnerkonferenz im für diesen Anlass schon wieder deutlich zu klein dimensionierten ICM am Münchener Messegelände präsentierte Fujitsu den insgesamt fast 10.000 Teilnehmern seine Vision für eine IT der Zukunft und stellte Schlüsselprodukte und -services vor. Mit dem neuen Business Solutions Store betritt der Elektronikkonzern erstmals das Feld der Applikationen.
Im Bereich IT-Elektronik gibt es fast nichts, was der japanische Großkonzern Fujitsu nicht macht: Vom Smartphone (das bis auf weiteres allerdings nur für den asiatischen Markt) über Tablet-PCs, Desptop-PCs, Monitore, Server bis hin zum Supercomputer hat Fujitsu alles im Portfolio. Im Rahmen seines bereits vor Jahren eingeleiteten Cloud-Engagements, bei dem bislang Dinge wie Infrastructure-as-a-Service (IaaS) im Mittelpunkt standen, geht das Unternehmen nun einen großen Schritt weiter und will auch Software als Service anbieten. Auf seiner Kunden- und Partnerkonferenz präsentierte Fujitsu dazu erstmals seinen Business Solutions Store, der Unternehmen jeder Größe eine Plattform für Cloud-basierte Unternehmenslösungen und Geschäftsprozesse zur Verfügungstellen soll. Nach dem Vorbild der populären App-Plattformen für Smartphones will Fujitsu hier zum einen selbst, zum anderen über eine wachsende Zahl von Partnern Anwendungen zur Verfügung stellen, die nach Bedarf abgerufen und im „pay-as-you-use“-Modell bezahlt werden.
Erstes von Fujitsu selbst im Store verfügbares Softwarepaket sind die Fujitsu CRM Cloud Services, eine Lösung für das Management von Kundenbeziehungen. Weitere Lösunge, etwa aus dem Bereich der IT-Managements, sollen in Kürze folgen. Der Fujitsu Business Solution Store soll aber auch ein Marktplatz für Technologie-Partner sein, die auf dieser Plattform neuen Kunden ihre Software als Service (SaaS) anbieten können. Eine einfach zu bedienende Benutzerschnittstelle soll dabei dafür sorgen, dass Anwendungen innerhalb weniger Tage auf den Einsatz im Cloud-Betrieb und auf die Anforderungen des Business Solution Store hin angepasst werden können.
Zu den weiteren wichtigen Ankündigungen auf dem Fujitsu Forum gehörten eine der weltweit ersten von SAP-zertifizierten Multiknoten-Umgebungen für SAP HANA, mit Flexframe Compact for SAP eine neue Lösung speziell für mittelständische Unternehmen, sowie eine Demo-Version des wasserdichtenAndroid Slate PC von Fujitsu. Darüber hinaus zeigts Fujitsu auch erstmals seine neuen Dynamic Infrastructures Blocks (DI Blocks), über die Unternehmen ihre Rechenzentren zukünftig entsprechend ihrer Bedürfnisse stufenweise konsolidieren und umgestalten können sollen.
Ein großes Thema war auf dem Fujitsu Forum die neue, kommerzielle Variante des Fujitsu Supercomputers, Prime-HPC FX10. Gegenüber der wissenschaftlichen Variante wurde die theoretische Rechenleistung hier auf 23,2 Petaflops (PFLOPS) verdoppelt. Das vom Prozessor bis zur Middleware von Fujitsu selbst entwickelte System kann je nach Kundenanforderungen bis auf eine Konfiguration mit 1024 Racks skaliert werden. „Damit gibt es heute keine Anforderung mehr, für die nicht genügend Rechenleistung zur Verfügung stünde“, so Rolf Schwirz, Chief Executive Officer bei Fujitsu Technology Solutions auf seiner Keynote. „Rechenleistung ist damit ab sofort kein Thema mehr“.