Großrechnerkrise spitzt sich zu: viele Aufgaben - keine Experten
Den Mainframes droht die Überalterung - jedoch nicht technisch, sondern beim Support-Personal. Deshalb will CA jetzt mit einer neuen Initiative das Managen der Mainframes vereinfachen. Ziel ist es, dass weniger qualifiziertes Personal für den Betrieb der Großrechner eingesetzt werden kann oder dass neues Personal schneller umgeschult werden kann.
Mainframes erleben schon seit geraumer Zeit ein Revival. Laut IDC hat die gesamte installierte
Mainframe-Basis inzwischen eine Leistung von 14 Millionen MIPS (Millions of Instructions per
Second). Das ist mehr als das Dreifache gegenüber den 4,5 Millionen MIPS von 2001.
IBMs Flaggschiff, die Z10, erreichte in den ersten 130 Tagen einen Absatz von 720.000 MIPS. Und
auch die Anbieter von Anwendungssoftware haben sich darauf eingestellt: Alle großen Pakete sind
inzwischen Mainframe-fähig.
Immer mehr Unternehmen verschieben ihre Anwendungen von Serverfarmen auf Mainframes, da diese
ein besseres TCO haben, weniger Strom und Platz benötigen und mittels Virtualisierung ein Höchstmaß
an Konfigurationsflexibilität bieten.
Doch obwohl die Technik der Z10 zu den modernsten Hardwaresystemen der Welt zählt, leiden die
Mainframes unter einem besonderen Problem der Überalterung: Laut einer Untersuchung von Theinfopro
haben 72 Prozent der Mainframe-Experten bereits das Rentenalter erreicht.
"Viele Mainframe-Anwender betrachten mit Sorge die rasant zunehmende Überalterung ihrer
wichtigsten Mainframe-Experten", bestätigt David Hodgson, Senior Vice President bei CA und
verantwortlich für das Mainframe-Business. Seiner Ansicht nach suchen deshalb immer mehr
Mainframe-Anwender nach externer Unterstützung.
Hierzu hat CA jetzt seine "Initiative Mainframe 2.0" gestartet. Ziel dieser Initiative ist
es:
Die gesamte Mainframe-Nutzung und –Verwaltung soweit zu vereinfachen, dass weniger
qualifiziertes Personal eingesetzt werden kann.
Ein einheitliches Browser-basiertes Look-and-Feel für alle Mainframe-Management-Lösungen zu
schaffen.
Mittels Automation und operationeller Intelligenz die IT-Mitarbeiter von der Komplexität des
Z/OS-Betriebssystems zu entlasten.
Die Installation und Erweiterung von CA-Mainframe-Lösungen zu vereinfachen und zu beschleunigen,
sodass die damit die damit beauftragten Mitarbeiter nur über Grundkenntnisse verfügen müssen.
Einen schlüsselfertigen Service anzubieten, mit dem die Mainframe-Anwender unmittelbar nutzen
können, um damit die Lücke zwischen der eigenen Mitarbeiter-Qualifikation und den systemtechnischen
Notwendigkeiten so schnell wie möglich zu schließen.
Die erste Komponente der Mainframe-2.0-Initiative kommt unter dem Namen Out-Tasking auf den
Markt. Hierbei handelt es sich um eine "Software-and-Service" Lösung.
Über die angemietete Software lassen sich bestimmte Mainframe-Bereiche besser administrieren und
über die CA-Partner erfolgt ein echter Help-Desk-Service.
Das erste Modul dazu ist CAs Compliance Out-Tasking für Mainframe-Security. Dazu gehört:
Ein Mainframe Access Control Service, der auf CAs Programm Cleanup basiert. Dieses bietet eine
Routine-Maintenance für alle gängigen Sicherheits-Regeln. Hinzu kommt eine Hands-on Unterstützung
bei der Identifikation von IDs und User-Rechten, die überholt, ungenutzt oder fehlerhaft sind, so
dass diese sicher gelöscht werden können.
Ein Mainframe System Integrity Service, der auf CAs Auditor für Z/OS basiert. Dieses System
entdeckt Verwundbarkeiten und gibt Verbesserungshinweise für die angelegten Z/OS-Sicherheitsregeln.
Auch hier gibt es eine Hands-on Unterstützung für das Aufspüren von Sicherheitsrisiken im
Zusammenhang mit dem Betriebssystem, den Programmen, Dateien und Bibliotheken.
Vorerst gibt es diesen Service nur über den CA-Partner Acxiom in den USA. Als nächstes steht
Kanada auf dem Programm und anschließend soll Europa folgen. Für den gesamten Roll-out hat CA einen
Zeitraum von zwei Jahre angesetzt.
Harald Weiss/CZ