Ein attraktives IBM-Angebot soll die Anwender von HPs auslaufenden PA-RISC-Systemen zur Migration auf die P-Series-Unix-Systeme verleiten. Ob Itanium oder Power-6 - wichtiger ist nach der Meinung von Analysten die Zukunftssicherheit der Applikationssoftware auf den Plattformalternativen.
Ende diesen Jahres verschwinden die PA-RISC-Systeme von HPs Preisliste und sind in Form von Neugeräten nicht mehr verfügbar. IBM schätzt, dass weltweit noch 170.000 Systeme aktiv sind und will mit einem Ablöseprogramm Anwender zum Wechsel auf sein System P 550 bewegen. Beim aktuellen Benchmark TPC-C liegt die AIX-Maschine vor PA-RISC. Ein Trade-in-Programm ist für die USA vorgesehen, das Migrationswilligen Kostenreduzierung verspricht - eine Modifikation für Deutschland sei in Planung.
"Bei RA-RISC handelt es sich um eine veraltete Systemarchitektur", kommentiert Rüdiger Spies, Vice President von IDC. "Unternehmen müssen sich darüber klar werden, wie aufwändig die Migration der Anwendungen ist - das wird wohl immer eine Einzelfallentscheidung bleiben." Wer dann von den Kostenvorteilen des passenden Trade-in-Programms profitieren kann, der werde wohl den Schritt wagen. Ähnlich sieht es Gartner-Analyst Philip Dawson: "Viele Unternehmen haben Systeme von IBM und HP im Einsatz. Wer generell die Anzahl seiner Hersteller reduzieren möchte, wird von dem Programm profitieren."
Doch weitaus wichtiger sei die Frage der Zukunftssicherheit der geschäftskritischen Anwendungen. Dawson: "Beim Wechsel auf eine neue Hardware plus Betriebssystem sollte man zuerst immer von seinen Softwarelieferanten Aussagen über die Zukunftssicherheit des Software-Stacks einholen." Hier müsse nicht ein Umstieg auf ein anderes Unix erfolgen - auch Linux-Systeme seien eine Alternative.
Michael Garri, Manager Business Critical Systems bei HP, kommentiert die IBM-Attacke gelassen: "Solche Programme findet man bei allen Serverherstellern." Deshalb ist der HP-Manager zuversichtlich: "90 Prozent der PA-RISC-User greifen im Bereich Business Critical Systems zu unseren Itanium-basierten Servern."
CZ/ Rainer Huttenloher