Eine kürzlich veröffentlichte Studie von IDC kommt zu dem Ergebnis, dass Virtualisierung bei einem wesentlichen Teil der europäischen Anwenderunternehmen mittlerweile ein Standardverfahren ist. Klarer Marktführer ist Vmware: 82 Prozent der untersuchten Unternehmen, die bereits Servervirtualisierungstechnik eingeführt haben, nutzen dafür Vmware-Lösungen.
Der Befragung zufolge ist unter den bestehenden Virtualisierungsanwendern bis 2009 mit einem
Zuwachs um 52 Prozent bei neu zu virtualisierenden Servern zu rechnen. Dieser Anteil betrug im Jahr
2007 noch 35 Prozent. Von den befragten Unternehmen, die diese Technik gegenwärtig noch nicht
nutzen, wollen zudem 54 Prozent innerhalb der nächsten 12 Monate Virtualisierungstechnik
einsetzen.
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im RZ drastisch
"Während der vergangenen zwei Jahre vollzog Virtualisierung in den Organisationen unserer Kunden
einen Wandel, weg vom taktischen, partiellen Einsatz hin zu einer Standardeinrichtung der
IT-Infrastruktur", sagt Mark Stradling, Vice President EMEA von Vmware. "Dies ist nicht nur in
großen Unternehmen zu beobachten, sondern auch im Mittelstand und in Kleinunternehmen. Der Studie
zufolge verzeichnen besonders die Bereiche Disaster Recovery, Datensicherungsfähigkeit und
verbesserte Systemverfügbarkeit den stärksten Zuwachs an Virtualisierung."
Weitere Ergebnisse der Studie:
– 89 Prozent der Unternehmen und Organisationen nutzen Virtualisierung, um ihre
Rechenzentrumskosten zu senken; sie gaben an, dass der Einsatz bewährter Technik das wichtigste
Entscheidungskriterium war, Virtualisierung überhaupt einzuführen.
– 59 Prozent der Implementierungen erzielten ein übliches Konsolidierungsverhältnis bei den
Servern von bis zu 4:1. Für die Mehrzahl der Kunden bieten sich damit Potenziale von bis zu 75
Prozent an Einsparungen bei Strom, Kühlung und Platzbedarf.
– 45 Prozent der befragten Organisationen nutzen Virtualisierung entweder bereits als
Standardplattform bei der Bereitstellung neuer Applikationen oder erwarten in Kürze eine
Etablierung dieser Praxis.
"Virtualisierung ist Mainstream und entwickelt sich in ganz Europa zur Standardplattform für den
Applikationsbetrieb", so Chris Ingle, Consulting and Research Director der European Systems Group
von IDC. "Die Anwender werden in der Zukunft noch mehr Funktionalität für Administration und
Automation benötigen, um ihre Investitionen vollständig umsetzen zu können."
Thomas Meyer, Vice President EMEA Systems & Infrastructure Solutions bei IDC, merkt an, dass
die IT-Leiter als ihre Prioritäten erstens Verbesserungen beim Systemmanagement genannt haben, an
zweiter Stelle die Verlässlichkeit der IT-Infrastruktur, hingegen erst an dritter Stelle die vor
dem Hintergrund der Green-IT-Debatte so häufig beschworene Kühlungsproblematik. Vorrangiger Treiber
für Projekte – deutlich wichtiger als bei früheren Befragungen – seien die Kosten. Als nächster
Schritt nach der Servervirtualisierung stehe bei den Unternehmen nun die Storage-Virtualisierung
auf der Agenda. Auch unter kleinen und mittelständischen Unternehmen sei die Bereitschaft zur
Servervirtualisierung groß.
Das Rationalisierungspotenzial von Servervirtualisierung veranschaulicht Frank Reichert, Senior
Director Product Marketing bei FSC, am Beispiel des Referenzkunden Hypovereinsbank: Die HVB habe
650 physische Server mittels Vmware ESX auf 55 Primergy Blade-Serversysteme konsolidiert. Auf
diesen Blades laufen inzwischen 1400 virtuelle Maschinen. Der Managementvorteil liege vor allem in
der Bereitstellung von Rechenkapazität nach Bedarf. Bezüglich der Stromkosten habe die HVB
Einsparungen von 2 Millionen kWh pro Jahr errechnet, was einer Summe von zirka 200.000 Euro pro
Jahr entspricht.
Die IDC-Erhebung zur Servervirtualisierung in Europa wurde zwischen Januar und März 2008 bei 650
europäischen Unternehmen durchgeführt.
Peter Koller/Dr. Wilhelm Greiner