Infrastruktur als Service
Der Trend hin zu Serviceangeboten ist ungebrochen. Auf ihrer Hausmesse "Visit 2008" hat nun auch Fujitsu Siemens Computers (FSC) ein neues Dienstleistungspaket vorgestellt, das genau in diese Kerbe schlägt: "Dynamic Infrastructures" beziehungsweise "Infrastructure-as-a-Service" sollen künftig das Portfolio des Unternehmens ergänzen.
Eine Dekade voller Wandel: 1999 führte Fujitsu Siemens Computers (FSC) noch ausschließlich Produkte. Ab 2003 bündelte FSC ihre Produkte zu umfassenderen Lösungen, und seit 2006 gibt es diese auch als Managed-Service. Ab 2009 sollen "Dynamic Infrastructures" beziehungsweise "Infrastrucrure-as-a-Service" (IaaS) das Portfolio des Unternehmens ergänzen. "Es gibt keine Standard-IT-Infrastruktur, die die Anforderungen aller Kunden erfüllt", so Dr. Joseph Reger, Chief Technology Officer bei FSC auf der Visit. Er beobachte bei den Unternehmen einen immensen Druck, die gegenwärtigen IT-Ressourcen flexibler und anpassungsfähiger einzusetzen und somit die bereits getätigten Investitionen bestmöglich zu nutzen. Flexibilität werde damit zum Schlüsselfaktor. "Mit Dynamic Infrastructures bietet Fujitsu Siemens Computers daher den Anwendern eine Auswahl ihrer Infrastrukturangebote, die am besten deren Bedarf entspricht: Diese beinhalten Produkte und Services, Lösungspakete, Managed Infrastructures sowie ?Infrastructure-as-a-Service?".
Die "Visit" war von der Einsicht geprägt, dass die Nutzung der Informationstechnik für Unternehmen komfortabler werden muss. Diese müsse eine verlässliche Ressource sein, derer sich die Anwender nach Bedarf bedienen können. Aus diesem Grund verändere sich gleichzeitig auch das IT-Geschäftsmodell. "Kunden wünschen sich Flexibilität, die ihnen erlaubt, nur für das zu bezahlen, was sie tatsächlich nutzen, und die Nutzung ihrem jeweiligen Bedarf nach oben oder unten anzupassen", erläuterte Richard Schlauri, Executive Vice President Infrastructure Services bei FSC. "Dadurch verändert sich auch die Art und Weise, wie IT zur Verfügung gestellt wird und wie sie eingekauft und gemanagt wird." Grundsätzlich sollen die neuen Services über ein "Shared"-Infrastrukturmodell angeboten werden. Das Prinzip heißt also "Sparen durch Teilen". In der Konsequenz bedeutet dies: Wer nicht teilen will, muss zahlen. "Natürlich wird es immer besonders sicherheitssensitive Kunden geben, die ihre Rechner-, Speicher- und weiteren Infrastrukturkomponenten exklusiv für sich beanspruchen", so Dr. Reger. "Auch für sie werden wir maßgeschneiderte Angebote haben - allerdings ist dies eine völlig andere Kalkulation."
"WaaS" soll Appetit machen
An konkreten Dienstleistungen hatte FSC in Augsburg allerdings noch kaum etwas zu bieten. Für den Augenblick gehe es erst einmal nur darum, die Strategie zu erläutern - die Füllung mit Serviceangeboten soll ab 2009 Fahrt aufnehmen. Einziges Appetithäppchen war somit das Angebot "Workplace-as-a-Service" (WaaS), das PC-Images in virtuelle Maschinen umwandelt, die sich an beliebiger Stelle hosten lassen. Unternehmen müssten so nicht mehr groß in eine eigene Client-Infrastruktur investieren, neue Mitarbeiter bekämen ihre Arbeitsplätze im Handumdrehen auf der Basis eines fest definierten Service Level Agreements.
Darüber hinaus spielten sich die Neuankündigungen auf der Visit doch eher im Bereich Produkte ab - etwa in Form des "Stylistic ST6012" als Off-Road-tauglichem Tablet-PC, des "Lifebook P8020" als superleichtem Notebook, des "Celsius W370" als üppig ausgestatteter Einsteiger-Workstation, des "Futro S450" als Mittelklasse-Thin-Client und der "Centricstor VT D" Disk Library als Disk-to-Disk-Backup-Speichersystem. Mit dem Bundle "My very first SAS" hat FSC außerdem ein neues Paket speziell für mittelständische Unternehmen geschnürt, die einfach und kostengünstig die Vorteile der Serial-Attached-SCSI-(SAS-)Schnittstellentechnik für das Backup ihrer geschäftskritischen Applikationen nutzen wollen. Für die Ausrüstung von Rechenzentren will FSC die Kooperation mit ihrem langjährigen Partner Cisco Systems erweitern: Ab Dezember 2008 will der IT-Infrastrukturanbieter die neue "Nexus"-Serie von Cisco in sein Portfolio aufnehmen und in Kombination mit seinen "Primergy"-Servern vertreiben.
Im Rahmen ihrer Managed-Infrastructure-Angebote hatte FSC bereits Ende Oktober eine "Efficiency Challenge" ins Leben gerufen, bei der FSC-Kunden erfahren, wo die Schwachstellen ihrer IT liegen und wie sie beim Management mindestens 20 Prozent der Zeit sparen können. Sollte FSC der Nachweis einer solchen Zeiteinsparung nicht gelingen, erhalten die Teilnehmer als Gegenleistung Produkte oder Services im Wert von 10.000 Euro.