Mehr Umsatz, weniger Gewinn

Ingram Micro fürchtet Festplatten-Verknappung

31. Oktober 2011, 14:00 Uhr | Samba Schulte
»Gewisse Kaufzurückhaltung im Privatverbraucher-Segment zeichnet sich ab«

Broadliner Ingram Micro konnte im dritten Quartal seinen Umsatz steigern, musste aber einen Ergebnisrückgang hinnehmen. Die Geschäftslage hierzulande sieht IM-Chef Gerhard Schulz trotzdem positiver als die Kollegen aus der Broadline-Distribution. Doch fürchtet er Auswirkungen der Festplatten-Verknappung.

Broadliner Also Actebis folgt anlässlich der Bekanntgabe seiner Quartalszahlen zuletzt der pessimistischen Marktprognose des Wettbewerbers Tech Data: Im wichtigen Schlussquartal soll der Markt gar stagnieren. Dagegen zeichnet Ingram Micro-Chef Gerhard Schulz ein etwas optimistischer gestimmtes Bild von der Marktlage: »Wir sehen die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland nach wie vor positiv. Insbesondere das Geschäftskunden-Segment signalisiert nachhaltiges Wachstum im Vergleich zum Vorjahr.«

Der weltweite Marktführer konnte im dritten Quartal seines Geschäftsjahres beim Umsatz um fünf Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum auf einen Gesamterlös von 8,9 Milliarden Dollar zulegen. Allerdings stehen beim Netto-Einkommen 23,3 Millionen Doller gegenüber einem Vorjahresergebnis von 65 Millionen Dollar. Konzernchef Greg Spierkel sieht vor allem im wichtigen SMB-Markt und in den großen Märkten – wozu er auch ausdrücklich das Deutschland-Geschäft zählt – ein stabiles Geschäft. Sorgen bereitet dem Broadliner nach wie vor eine misslungene ERP-System-Einführung in Australien sowie Kaufzurückhaltung und Margenverfall im europäischen Consumer-Business. In der EMEA-Region legte der Broadliner um sieben Prozent auf 2,65 Milliarden Dollar zu, musste beim operativen Ergebnis aber ebenfalls leichte Einbußen hinnehmen (16 Millionen statt 19 Millionen Dollar im Vorjahresquartal).

Auch Gerhard Schulz stellt fest, dass sich »im Privatverbraucher-Segment eine gewisse Kaufzurückhaltung abzeichnet«. Überschattet würde der bisher grundsätzlich positive Trend jedoch vor allem durch die massive Verknappung der Festplatten in Folge der Flutkatastrophe in Thailand. »Aus heutiger Sicht ist es jedoch äußerst schwierig, die Auswirkungen in Zahlen zu fassen«, schließt der Ingram Micro-Chef.


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