Intel und zwei US-Mobilfunk-Provider meinen, dass 2008 das Jahr der Wimax-Einführung sein wird. So will Intel spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2008 die neuen Montevina-Chipsätze auf den Markt bringen, die sowohl WLAN als auch Wimax unterstützen. Und die beiden US-Provider Sprint-Nextel und Clearwire beginnen bereits im kommenden September, in den Metropolen ihren Wimax-Mobilfunkdienst zu testen. Bis Ende nächsten Jahres wollen beide ein Netz aufgebaut haben, das rund 100 Millionen Amerikaner erreicht.
Der auf 802.16 basierende Wimax-Standard ist theoretisch schneller als UMTS, wird aber in der Anfangsphase in den USA auf vier MBit/s beschränkt und ist damit in der Geschwindigkeit mit UMTS vergleichbar. Mit diesen Leistungsdaten hoffen die beiden Provider, dass vor allem Business-Kunden auf das neue Angebot wechseln, da es praktisch überall verfügbar sein wird und schneller als der amerikanische 3G-Mobilfunkstandard EVDO ist. Die so genannten Road-Warriors, die für ihre Arbeit mehr unterwegs sind, als dass sie im Büro sitzen, sind für den Wimax-Erfolg äußerst wichtig, denn Wimax wird zunächst teurer sein als DSL und ist somit in der Anfangsphase kein Privatanwenderprodukt.
Sriram Viswanathan, Intels Projektchef für das Wimax-Programm, hofft, dass die Kunden bereit sein werden, einen Betrag von "weit über 50 Dollar monatlich für den Dienst zu bezahlen." Er hofft unter anderem darauf, dass Webdiensteanbieter wie Yahoo und Google "den Wimax-Zugang sponsern", um darüber dann Browser-basierte Werbung abzusetzen. Auch die Möglichkeit, dass die beiden Suchmaschinengiganten mit eigenen subventionierten Wimax-Handys auf den Markt kommen, schließt er nicht aus.
Da sich ein vielfältiges Geräte- und Serviceangebot aber erst noch entwickeln muss, glauben die meisten Marktforscher, dass sich eine breite Akzeptanz erst später einstellen wird. "Ich erwarte ordentliche Wachstumsraten für Wimax frühestens 2009, wenn nicht sogar erst 2010," so Jim McGregor, Forschungsdirektor bei Instat.
Harald Weiss/wg