WD will Sandisk kaufen. Sicherlich die größte, aber nicht die erste Übernahme im Flash-Bereich. Die anhaltende Konsolidierung prägt den Markt zusehends.
Nachdem der Markt für Flash-Speicher in den vergangenen Jahren an Fahrt gewonnen hatte, brach Goldgräberstimmung in den Reihen der Komponenten-Hersteller aus. Neben klassischen Speicheranbietern versuchte sich eine breitgefächerte Runde verschiedenster Couleur an dem prestigeträchtigen Produktbereich. Bis auf Toshiba hielten sich die Festplatten-Platzhirsche hingegen vorerst aus dem Flash-Rennen raus – und gaben dem heterogenen Wettbewerb viel Entfaltungsfreiraum.
Das eine Konsolidierung des Marktes folgen würde, war aber letztendlich nur eine Frage der Zeit. Schon Ende 2013 zeigte sich diese Herstellerausdünnung mit der Übernahme des US-Anbieters OCZ durch Toshiba. Und auch wenn noch längst nichts in trockenen Tüchern ist, wirft die Akquisition von Sandisk durch WD schon ihren Schatten voraus. Seagate setzt hingegen nicht auf anorganisches Wachstum, sondern ist eine strategische Partnerschaft mit Micron eingegangen, neben Hynix, Samsung und Toshiba einer der weltweit vier NAND-Produzenten. Zugegebenermaßen: Die zwei größten Festplatten-Hersteller haben sich viel Zeit gelassen, um den Flash-Bereich zu sondieren. Besonders WD drängt jetzt aber mit seiner 19 Milliarden Dollar schweren Sandisk-Über-nahme mit Nachdruck in den Markt, dass es kleine Anbieter, die Speicher lediglich zukaufen können, in Zukunft noch schwerer haben dürften. Gerade der harsche Preiskampf bei Flash-Speichern hat die ehemalige Goldgräber- stimmung verklingen lassen – jetzt geht es zusehends um das Recht des Stärkeren.