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Auch Router-Redundanz ist ein Thema

Kein Spaziergang: Der Wechsel zu IPv6

Bei der Einführung von IPv6 ist es nicht mit dem Austausch des Stacks von IPv4 zu IPv6 getan. Es ist ein anderes Adressierungsschema, das viele Bereiche betrifft. Auch die Sicherheit ist ein Thema. Unternehmen sollten den Wechsel daher nicht unterschätzen.

Autor:Werner Veith • 26.4.2010 • ca. 1:30 Min

Unternehmen sollten den Wechsel zu IPv6 nicht unterschätzen. (Quelle: Fotolia)
Inhalt
  1. Kein Spaziergang: Der Wechsel zu IPv6
  2. Sicherheit und Router als zentrale Themen

Vor zehn Jahren hat es große Anstrengungen gegeben, dass es durch das Jahr-2000-Problem nicht zu großen Ausfällen kommt. Jetzt stehen Unternehmen wieder vor einem ähnlichen Problem. Öffentlich verfügbare und Routing-taugliche IPv4-Adressen werden sich in den nächsten zwei Jahren erschöpfen. Zumindest ist das so, wenn man den Berechnungen der Number Resource Organization (NRO) glauben darf. Danach wird es nicht mehr einfach sein, noch frei IPv4-Adressen zu finden. Carrier sind Schritt für Schritt dabei, sich auf den Wechsel zu IPv6 vorzubereiten. Viele ziehen es dabei in Betracht, NAT-Technologien zu nutzen, um die Lebenszeit von IPv4 zu verlängern. Derweil schreibt die Federal-Acquisition-Regulation (FAR) in den USA vor, dass ab dem 1. Juli alle Software und Hardware kompatibel zu IPv6 sein muss, wenn diese US-Behörden kaufen. Bei den Unternehmen sieht es aber anders aus.

Befürworter von IPv6 argumentieren, dass ein früher Wechsel zu IPv6 den Übergang zu dem neuen Adressierungsschema erleichtert. Es bleibt die Tatsache, dass ein zu früher Wechsel gravierende Probleme bei den Firmen verursacht. Derzeit liegen die Prioritäten der Unternehmen jedoch woanders. »IPv6 ist ein Protokoll für die Zukunft«, meint ein CIO, der nicht will, dass sein Name genannt wird. Dessen Unternehmen will zu IPv6 wechseln. Die Wirklichkeit aber ist, dass ein Übergang noch mehr Chaos in eine bereits schwierige Lage bringen würde. Es ist eben nicht damit getan, darauf zu achten, dass auf allen Geräten der passende IP-Stack vorhanden ist.

Für den Wechsel zu IPv6 muss ein Unternehmen einmal die Kern-Dienste des Netzwerks genau unter die Lupe nehmen. Zum anderen muss die Sicherheit im Netzwerk neu bewertet werden. »Unternehmen müssen beim Test von IPv6 nicht nur auf den Stack selbst schauen. Es geht um die IP-Adressierung, die in die Dienste integriert ist, die das Netzwerk-Equipment bereitstellt«, so Dave Kresse, CEO bei Mu Dynamics. Das Unternehmen stellt IPv6-Test-Ausrüstungen und -Dienste bereit. Protokolle wie SIP, SMTP, RFTP oder http kommen alle mit einer eingebauten IP-Adressierung. Organisationen müssen daher sicherstellen, dass diese und andere Protokolle trotz des Wechsels auch hinterher wieder arbeiten.