Software AG: Erst ab 1000 Mitarbeitern beginnt das SOA-Interesse

Kleinere Firmen wollen lieber SaaS statt SOA

16. Mai 2008, 9:43 Uhr |

Während vor allem bei Großunternehmen mit entsprechenden Legacy-Anwendungen der Einsatz einer serviceorientierten Architektur (SOA) immer weiter um sich greift, sieht es beim Mittelstand und vor allem bei den kleineren Unternehmen ganz anders aus. "Bei kleineren Unternehmen ist das Interesse an Software as a Service (SaaS) weitaus größer als an SOA", sagt Miko Matsumura, Cheftechnologe der Software AG. Und auch sein Kollege, Marketingchef Ivo Totev, sieht gegenwärtig relevante Projekte erst bei Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern. "Das ist zwar noch kein Trend, aber wir haben in diesem Bereich bereits ein paar interessante Projekte", bestätigt er.

Die Einführung von SOA befindet sich häufig in einem Spannungsfeld aus dem Wunsch der
Fachabteilung nach "Quick and Dirty" und den Wünschen der Architekturpuristen. "Man kann SOA nur in
kleinen Schritten und nur ganz pragmatisch angehen", erläutert Totev die Strategie. Am besten sei
es, mit einem wichtigen Projekt zu beginnen und nach dessen Abschluss die SOA-Vorteile aufzuzeigen.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass der Benutzer in diesem Zusammenhang die Vorteile eines
anwenderorientierten Geschäftsprozessmanagements (BPM) erkennt und diese auch nutzt. "SOA ohne BPM
ergibt keinen Sinn", so Matsumura.

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Serviceorientierte Architektur

Insgesamt sehen die SOA-Experten ein weiterhin rasant ansteigendes Interesse an dieser Technik.
Laut Forrester ist der Anteil der CIOs, die keine SOA-Pläne haben, von 47 Prozent im Jahr 2005 auf
33 Prozent abgesunken; gleichzeitig ist der Anteil derer, die SOA in irgendeiner Form einsetzen,
von 39 auf 50 Prozent angestiegen.

Doch der zunehmende Einsatz von SOA bringt neue Probleme mit sich. "Es wird in keinem
Unternehmen einen allseits verbindlichen Enterprise-Service-Bus (ESB) geben, sondern eine
heterogene Landschaft unterschiedlicher ESBs", prophezeit Forrester-Analyst Mike Gilpin. Sogar vom
selben Anbieter können seiner Ansicht nach unterschiedliche ESBs parallel im Einsatz sein. Die
Gründe dafür sind vielschichtig und reichen von zeitversetzt getrennten Implementationen bis hin zu
Akquisitionen. Gilpin spricht in diesem Zusammenhang von einem Verbund an ESBs und
SOA-Architekturen. Dies alles bedarf dann einer peinlich genauen Orchestrierung der Services und
Systeme – "SOA-Lifecycle" oder auch "SOA-Governance" genannt.

"SOA schafft eine weitere Abstraktionsebene, auf der die Regeln und Vorschriften über die
Nutzung der Services und der Servicegruppen festgelegt sind", erläutert Matsumura diese
Orchestrierung. Dies bedeute zwar eine Einschränkung der Flexibilität, doch das sei bei allen
Systemen so. Als Beispiel verweist er auf ein Auto: "Obwohl man das Lenkrad nur wenig nach links
oder rechts drehen kann, bietet es dem Fahrer genügend Freiheit, das Auto von A nach B zu steuern,
einzuparken oder einer gefährlichen Situation auszuweichen."

Harald Weiss/wg


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